FCN-JHV: Ohrfeige für Schamel und Schramm, Kuriosum Koch

Fünf neue Aufsichtsräte, zwei Paukenschläge, ein Günther Koch: Die Jahreshauptversammlung beim 1. FC Nürnberg in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch tänzelte irgendwo zwischen Komödienstadl und Trauerspiel. So lief die Wahl - ein Rückblick in Bildern. © dpa

Mit Spannung wurde die Veranstaltung in der Frankenhalle erwartet. Gerade weil Hanns-Thomas Schamel mit seinem Konzept "Pro Club 2020" offenkundig die Revolution plante. Unter anderem fünf neue Aufsichtsratsmitglieder mussten gewählt werden. © Sportfoto Zink / DaMa

Erst langsam strömen die Mitglieder in die Frankenhalle. Der Zeitplan verschiebt sich dadurch einige Minuten nach hinten. © Sportfoto Zink / DaMa

Die Profimannschaft ist natürlich auch vor Ort. Noch relativ entspannt unterhalten sich Jürgen Mössmer und Raphael Schäfer. © Sportfoto Zink / DaMa

Manch ein Mitglied schöpft nach dem 3:2-Sieg gegen Kaiserslautern vom Vorabend wieder Hoffnung, dass es in Zukunft wieder bergauf geht mit dem Club. © Sportfoto Zink / DaMa

Ebenfalls mit von der Partie ist Ehrenpräsident Franz Schäfer, den es ebenfalls brennend interessiert, wie es mit dem FCN weitergeht. © Sportfoto Zink / DaMa

Im Mittelpunkt: Für Martin Bader, hier im Gespräch mit Pressesprecherin Katharina Wildermuth und Trainer Valerien Ismael, kann es ein ungemütlicher Abend werden. Der Sportvorstand steht bei den Fans massiv in der Kritik. © Sportfoto Zink / DaMa

Dann geht es endlich los: Aufsichtsratsboss Klaus Schramm eröffnet die Versammlung, erntet aber gleich zu Beginn ein freundliches "Geh ham" aus dem Publikum. © Sportfoto Zink / DaMa

Auf dem Podium wirkt Martin Bader dann nicht mehr so gelöst sondern nachdenklich. © Sportfoto Zink / DaMa

Änderung der Tagesordnung: 1233 Mitglieder sprechen sich dafür aus, dass die Wahl der neuen Aufsichtsräte vorgezogen wird. © Sportfoto Zink / DaMa

Doch vorher wird es für Günther Koch eng. Ein Mitglied stellt einen Dringlichkeitsantrag auf Abwahl des ehemaligen Radio-Moderators. Einer der Gründe: Koch hatte sich 2013 mit einem Bayern-Schal filmen lassen. Der Antrag scheitert an einer fehlenden Mehrheit. © Sportfoto Zink / DaMa

Allein auf weiter Flur: Damit die Mannschaft "für das Freitagsspiel nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wird", wird sie vorzeitig entlassen. Einzig Raphael Schäfer bleibt noch in der Frankenhalle. © Sportfoto Zink / DaMa

Danach geht es ans Eingemachte, die Wahl der neuen Aufsichtsräte. Drei Minuten hat jeder der 16 Kandidaten Zeit, sich und seine Ideen vorzustellen. © Sportfoto Zink / DaMa

Johannes Bisping (von links) ist der erste Kandidat, der sich vorstellen darf. Er spricht sich gegen "Pro Club 2020" aus. Klaus Daedalow ist bekennender Unterstützer dieses Konzeptes, redet über "Offenheit und Transparenz". Stefan Gebbert stellt sich mit der klaren Forderung vor, dass der Club endlich jemanden brauchen würde, der "die Zügel in die Hand nimmt". Rainer Gömmel hingegen geht gleich auf Ursachenforschung rund um den 1. FC Nürnberg und vermutet ein strukturelles Defizit im Verein. © Sportfoto Zink/Collage: nordbayern.de

Thomas Grethlein legt einen abgeklärten Auftritt hin, kritisiert: "Diejenigen, die das Leitbild am meisten propagieren, verstoßen am meisten dagegen." Die einzige Frau im Bunde ist Ruth Höpfel, die in die Männerwelt eindringen will. Ihr Vortrag kommt den Mitgliedern allerdings sehr bekannt vor. Anders bei Klaus Kreutzer: Der Schamel-Unterstützer erntet für seine Idee, die Profiabteilung auszugliedern viele Buhrufe. Stefan Müller bildet den Abschluss der ersten Hälfte und stellt klar. "Der Aufsichtsrat muss aufsehen und Rat geben." © Sportfoto Zink/Collage: nordbayern.de

Marc Oechler kritisiert in seiner Rede unter anderem Martin Bader und erntet von den Mitgliedern Applaus. Bernd Raschke hingegen betont die Wichtigkeit des Nachwuchsbereiches. Michael Röhler, der ebenfalls Teil von "Pro Club 2020" ist, wirft dem Sportvorstand noch immer den Rauswurf von Hans Meyer vor. Und dann kommt der Auftritt von Hanns-Thomas Schamel: Der Meerettich-Baron ist in Sorge um den Verein, sagt "der FCN verliert immer mehr an Ansehen. Dafür bieten wir jetzt eine Alternative." © Sportfoto Zink/Collage nordbayern.de

Endspurt bei den Vorstellungen: Den Anfang macht Siegfried Schneider, der seine Nähe zu den Fans betont. Gefolgt von Aufsichtsratsboss Klaus Schramm, der mit folgender Aussage für Erheiterung unter den anwesenden Mitgliedern sorgt: "Ich halte es für eine Stärke von mir, dass ich in all den Jahren einen harmonischen, aber auch kritischen Aufsichtsrat geführt habe." Von Christian Silberhorn gibt es so etwas wie Unterstützung für Martin Bader, der nach seiner Meinung gerne im Vorstand bleiben könne, aber nicht mehr für den Bereich Sport zuständig sein sollte. Schließlich macht Mathias Zeck den Abschluss: "Dieser Lagerwahlkampf, dieses Auseinanderdriften des Vereins muss zu Ende sein", stellt der Sportjournalist klar. © Sportfoto Zink/Collage: nordbayern.de

Genug der Worte in der Frankenhalle. Nun dürfen die FCN-Mitglieder ihre Favoriten für den Aufsichtsrat wählen. © Sportfoto Zink / DaMa

Auch Raphael Schäfer beteiligt sich natürlich an der Wahl und gibt seinen Stimmzettel ab. © Sportfoto Zink / DaMa

Und der vermeintliche Revolutionär Hanns-Thomas Schamel stimmte auch ab. © Zink

Die Stimmen sind ausgezählt und die Mitglieder stellen fest: Die "Pro Club 2020"-Revolution ist vom Tisch. Hanns-Thomas Schamel kassiert eine krachende Niederlage. Noch schlimmer erwischt es Aufsichtsratsboss Klaus Schramm, der nur 278 Stimmen auf sich vereinen kann. © Sportfoto Zink / DaMa

Und sie sind Teil des neuen Aufsichtsrates: Thomas Grethlein, Mathias Zeck und Stefan Müller. © Sportfoto Zink / DaMa

Die Revolution von Hanns-Thomas Schamel ist damit gescheitert, sein Projekt "Pro Club 2020" in Scherben. "Ich trete für den zweiten Wahlgang nicht mehr an", erklärt der. © dpa

Ebenso eine schallende Ohrfeige erhält der bisherige Aufsichtsratschef Klaus Schramm. Er wird aus dem Amt gewählt, gehört künftig also nicht mehr dem Gremium an. © Zink

Dann tritt Martin Bader ans Rednerpult, muss sich für die verpatzte letzte Saison rechtfertigen. "Wir müssen uns eingestehen, dass die sportliche Situation kein Zufall ist, sondern eine Folge von Fehleinschätzungen", sagt der Sportvorstand. © dpa

Der scheint mit seinen Eingeständnissen die Wogen geglättet zu haben, bekommt Applaus und sagt: "Ich bin so erzogen und habe mein Berufsleben so bestritten, dass in kritischen Situationen nicht aufgegeben wird." © Zink

Dann geht es um Finanzen, der Mann der Zahlen, Ralf Woy, spricht. Und erklärt: Abstiege kosten Geld. "Uns fehlen hier 25 bis 30 Millionen Euro", sagt der Finanzvorstand. Die Geschäftszahlen im Überblick gibt's hier. © Zink

Mittlerweile ist es 1 Uhr, die Stimmen der Ersatzmitglieder-Wahl sind ausgezählt. Dieses Amt übernehmen: Johannes Bisping (962 Stimmen, links) und Rainer Gömmel (734 Stimmen). Sie ersetzen die vorzeitig aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Manfred Müller und Hanns-Thomas Schamel. © Zink

© Zink

© Zink