Der FCN als Favorit: Viktoria Köln wartet im DFB-Pokal

20.8.2016, 11:00 Uhr
"Die Geduld hat nur zwei Spieltage gedauert": Alois Schwartz stört sich offenbar an der bereits aufkommenden Unruhe.

© Sportfoto Zink / WoZi "Die Geduld hat nur zwei Spieltage gedauert": Alois Schwartz stört sich offenbar an der bereits aufkommenden Unruhe.

Die erste Pokalrunde steht wieder an, aber wirklich freudig erinnern sich Clubfans und -Spieler an die letzten Jahre wohl eher nicht zurück. Zumindest letzte Saison gab's ein erfreuliches Ergebnis, wenngleich auf denkbar spannendste und nervenaufreibendste Art: Beim frisch in die 3. Liga abgestiegenen VfR Aalen gab es einen dramatischen 2:1-Sieg nach Elfmeterschießen. Sieben von zehn Schützen versemmlten ihre Elfmeter dabei, teilweise auf wahnwitzige Art und Weise.

Doch immerhin hatte dieses Erstrundenspiel aus Club-Sicht den richtigen Ausgang - anders als die Jahre zuvor. 2012, 2013 und 2014 scheiterte der 1. FCN im DFB-Pokal in Havelse, Sandhausen und Duisburg bei der erstschlechtesten Gelegenheit.

Viktoria Köln hat Ambitionen

Und dieses Jahr? Geht es immerhin "nur" gegen einen Regionalligisten, aber einen ambitionierten. Denn der FC Viktoria Köln peilt schon seit Jahren den Aufstieg in die 3. Liga an, scheitert aber immer wieder knapp. In die neue Saison ist die Viktoria passabel gestartet, aus vier Spielen gab es zwei Siege und ein Remis - zuletzt glückte ein 4:0-Auswärtssieg bei Rot-Weiss Essen. Der FCN sollte also gewarnt sein, auch weil Viktoria Köln letztes Jahr den 1. FC Union Berlin in der ersten Pokalrunde aus dem Wettbewerb kegelte (2:1).

"Viktoria ist eher ein gefühlter Drittligist", sagte Alois Schwartz auf der Pressekonferenz mit Blick auf den Kontrahenten am Samstag (15.30 Uhr), "sie wollen unbedingt aufsteigen und haben sich auch so verstärkt. Wir müssen alles abrufen um weiterzukommen. Wir wissen, dass es eine schwere Aufgabe wird."

Schwartz "überrascht" frühe Negativstimmung

Da auch der eigene Saisonstart mit zwei gelinde gesagt unterdurchschnittlichen Remis in Dresden und gegen Heidenheim nicht wirklich positiv ausfiel, ist die Stimmung beim FCN derzeit sowieso nicht gerade optimal. "Negative Stimmen habe ich wahrgenommen, ich finde es ein bisschen früh", erklärte Schwartz und fügte hinzu: "Es hat mich sehr überrascht, dass so früh nach zwei Spieltagen schon ein bisschen Negativstimmung aufkommt. Aber klar ist auch, dass wir mit den ersten zwei Spielen auch nicht zufrieden sind."

Er selbst habe "positive und negative Erfahrungen" im Pokal gemacht, sagte Schwartz, sicherlich denkt er dabei an die eigene Underdog-Rolle als Trainer des SV Sandhausen, als er 2013 eben just den FCN aus dem Cup bugsierte. Doch nun ist Schwartz' Team selbst der Favorit - und die Erwartungshaltung steigt dadurch automatisch.

"Die Erwartungshaltung sollte beim Club hoch sein. Aber es sollte auch der Ist-Zustand betrachtet werden. Die Geduld hat nur zwei Spieltage gedauert", bemerkte Schwartz. Man kann nur hoffen, dass in Köln kein weiteres Negativerlebnis dazukommt.

 

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