FCN-Ultras geben mit Freimaurer-Choreo Rätsel auf

31.8.2015, 20:02 Uhr
Wie das Fanmagazin "Faszination Fankurve" berichtet, fassten vermummte Ultras die Rauchfackeln mit Gummihandschuhen an, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen.

© Sportfoto Zink / MaWi Wie das Fanmagazin "Faszination Fankurve" berichtet, fassten vermummte Ultras die Rauchfackeln mit Gummihandschuhen an, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen.

Choreographien im Stadion sind ein echter Hingucker. Die akribisch geplanten Inszenierungen sorgen nicht selten für Gänsehaut-Atmosphäre. Sie sind dabei nicht nur farbenfroh und dynamisch, sondern enthalten üblicherweise auch immer eine Botschaft. Sei dies nun eine Schmähung des Gegners, ein politisches Statement oder einfach nur, dass die Initiatoren ihre Liebe und Verbundenheit zu ihrem Verein zum Ausdruck bringen wollen.

Beim 1. FC Nürnberg sind es seit geraumer Zeit ausschließlich die Ultra-Gruppierungen, die diverse Choreographien auf die Beine stellen. Bis ins kleinste Detail liebevoll durchdacht und künstlerisch ansehnlich, manchmal martialisch oder provokant, selten mit Einsatz verbotener Pyrotechnik - so kennt man die Choreos aus der Nordkurve. Aber verschwörerisch?

"Deine Augen sehen es, doch dein Verstand kann es nicht fassen", lautete das Motto der Choregraphie vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Sonntagnachmittag (Endstand: 1:0). Auf den ersten Blick ein Spruch, der den letzten Wochen, in denen der 1. FC Nürnberg nach außen ein chaotisches bis peinliches Bild abgegeben hat, durchaus gerecht werden würde.

Doch die verwendete Symbolik lässt auf den zweiten Blick ganz andere Schlüsse zu. Die Ultras bedienten sich der Symbole des Freimaurer-Geheimbundes, den zahlreiche Verschwörungstheorien umwittern: Flankiert war das Banner von einem Zirkel und einem Winkel sowie von der "Eule der Minerva", in der Mitte prangte das sogenannte "allsehende Auge".

Dazu fackelten die Club-Anhänger Pyrotechnik in allen Farben ab. Das wirkt imposant, ist aber eben verboten. Mindestens eine Geldstrafe von Seiten des DFB dürfte dem FCN dafür blühen. Die Nürnberger Gruppe gebe sich selbst "das Image eines Geheimbundes", interpretierte das Fanmagazin "Faszination Fankurve" die Aktion. Demnach sollte die Inszenierung wohl auch eine Anspielung auf Vorurteile sein, die in der "nicht eingeweihten" Öffentlichkeit über die Ultras kursieren. Doch darüber lässt sich nur spekulieren.

Am Sonntagabend tauchte ein Video auf Youtube auf, das augenscheinlich aus Ultra-Kreisen stammt und das weitere Rätsel über die Botschaft aufgibt, die hinter der Choreo steckt.

Das Video wurde unter anderem über das Fan-Blog "Ya Basta" verbreitet. "Das Online-Portal nordbayern.de hat es in der Tendenz schon richtig erkannt – die Nordkurve präsentierte heute eine farbenfrohe Choreographie zum Heimspiel. Das Video lässt aber Fragen aufkommen, ob doch nicht mehr dahinter steckt…", heißt es dort vielsagend.

Am 13. September steigt um 13.30 Uhr das Frankenderby, der Club gastiert bei der SpVgg Greuther Fürth. Eine Choreographie dürfen die Gästefans dort nicht zeigen, darauf hatten sich der FCN und das Kleeblatt unlängst verständigt. Die Ultras Nürnberg planen aber eine gemeinsame Anreise mit dem Fahrrad, haben zum "Giro di Norimberga" aufgerufen.

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