FCN vor dem Auftakt: Neuer Schwung und Lust auf Fußball

30.7.2017, 10:14 Uhr
Mit neuem Schwung in die Saison 2017/18: Kapitän Behrens und Co. sprühen vor Tatendrang.

© Sportfoto Zink / DaMa Mit neuem Schwung in die Saison 2017/18: Kapitän Behrens und Co. sprühen vor Tatendrang.

Die Heimfahrt vom letzten Saisonspiel in Kaiserslautern, das gestand Michael Köllner kürzlich im NZ-Interview, stecke ihm noch heute in den Knochen. Die 0:1-Pleite auf dem Betzenberg ließ den 1. FC Nürnberg am 34. Spieltag auf Rang zwölf abstürzen und kostete den Verein rund eine Million Euro an Fernsehgeldern. Vor allem aber war sie der dissonante Schlussakkord einer Spielzeit voller Frust und Tristesse. Wenn der Club nun exakt zehn Wochen später gegen eben jenen 1. FC Kaiserslautern in seine vierte Zweitliga-Saison in Serie startet, hat sich die Stimmungslage allerdings komplett gewandelt.

"Wir haben eine Mannschaft, in der es Spaß macht zu spielen und die mich zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt" – diese Worte des neuen Kapitäns Hanno Behrens, der am Freitag wie erwartet seinen Vertrag am Valznerweiher vorzeitig bis 2021 verlängert hat, wären noch vor wenigen Wochen wohl allenfalls als höfliche Phrasen belächelt worden. Doch besser hätte Behrens das aktuelle Club-Gefühl nach einer makellosen Vorbereitung mit sieben Siegen kaum beschreiben können. Schon lange ist man am Valznerweiher nicht mehr so optimistisch gestimmt in eine Saison gestartet.

"Große Spielfreude und Lust auf Fußball" hat Köllner bei seiner Mannschaft ausgemacht, "wir haben in den vergangenen sechs Wochen brutal hart gearbeitet und alles dafür getan, damit wir am Sonntag in einer ansprechenden Form sind." Weil das aber vermutlich auch die Gäste von sich so oder ähnlich behaupten würden, wollte Köllner keine Prognose wagen, wie dieses morgige Dejá-vu mit den "Roten Teufeln" (13.30 Uhr, live auf nordbayern.de) ausgehen könnte – zumal der mit 17 Zugängen fast runderneuerte FCK einer "Wundertüte" gleiche.

Köllner traut den Pfälzern sogar zu, eine der Überraschungsmannschaften zu werden – eine Einschätzung, die aber für "zehn bis zwölf Teams" gelte. Und dann sind da ja noch die erklärten Favoriten wie Union Berlin und Eintracht Braunschweig, der wiedererstarkte FC St. Pauli und die beiden Absteiger Darmstadt und Ingolstadt. Im Prinzip darf also nahezu die ganze Liga vom Aufstieg träumen.

Sieg zum Auftakt erwünscht

Angesichts einer solchen Ausgeglichenheit erschiene es fast schon paradox, just dem Club alle Chancen auf eine Bundesliga-Rückkehr kategorisch abzusprechen. Auch Köllner würde sich "natürlich freuen, wenn wir die Überraschung sind", doch mahnt der 47-Jährige dazu, "erst einmal unsere Dinge zu erledigen und auf den Platz zu bringen". Ein Auftaktsieg, findet Köllner, wäre zumindest schon einmal "eine gute Message für die ganze Saison".

Der Oberpfälzer ist überzeugt, dass sein Personal mit insgesamt sieben neuen Spielern "super verstärkt" wurde, auch wenn der Brasilianer Ewerton gegen seinen Ex-Verein noch keine Option ist. Und weil bis auf den nach seinem Kreuzbandriss noch einmal operierten Dennis Lippert, den verbissen um den Anschluss kämpfenden Patrick Erras sowie den angeschlagenen Philipp Förster alle Profis zur Verfügung stehen, hat Köllner die Qual der Wahl. Schon bei der Nominierung für den Spieltagskader werde es "einige harte Entscheidungen geben", kündigte er an.

Eine kleine Enttäuschung droht nach der erfolgreichen Eigenwerbung die Resonanz der Fans zu werden. 27.000 Zuschauer werden erwartet, und Köllner hofft, dass sich noch der eine oder andere spontan zum Besuch im Max-Morlock-Stadion aufrafft: "Eine gute Kulisse kann der Mannschaft den letzten Kick geben."

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