Frankfurt: Wunderglaube und ein Betretungsverbot

26.4.2016, 14:33 Uhr
Niko Kovac will die Frankfurter Eintracht retten. Wie das funktioniert, zeigte sich 1999.

© Frank Rumpenhorst (dpa) Niko Kovac will die Frankfurter Eintracht retten. Wie das funktioniert, zeigte sich 1999.

"Keiner hat damals an die Eintracht geglaubt. Im Moment glaubt auch keiner an uns. Aber wir können Geschichte schreiben, wir können etwas hinterlassen", sagte Kovac am Montagabend in der HR-Sendung Heimspiel.

"Noch heute sprechen die Leute von der 99er-Generation. Dabei war das kein Meistertitel, das war ein Klassenerhalt. Das habe ich meinen Spielern auch gesagt: Glaubt daran! Ihr könnt Geschichte schreiben. Ihr könnt ein Teil dieses Wunders von Frankfurt werden."

1999 schaffte die Eintracht mit vier Siegen in den letzten vier Saisonspielen eine nicht mehr für möglich gehaltene sportliche Rettung. Höhepunkt war damals ein 5:1-Sieg am letzten Spieltag gegen Champions-League-Anwärter Kaiserslautern. Der Leidtragende damals: Der 1. FC Nürnberg, der nach einer 1:2-Heimniederlage gegen Freiburg völlig unerwartet den Gang in die 2. Liga antreten musste.

Zurück in die Jetzt-Zeit: Die Frankfurter sind nach dem 2:1-Sieg gegen Mainz 05 immer noch Vorletzter der Bundesliga-Tabelle, haben aber nur noch einen Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz. "Wir sind wieder voll in der Verlosung", sagte Kovac vor dem Hessen-Derby bei Aufsteiger Darmstadt 98. Dort fahre man am Samstag "mit breiter Brust" hin. "Darmstadt hat inzwischen auch etwas zu verlieren. Sie sind auch noch nicht sicher."

Eintracht-Fans dürfen nicht in die Innenstadt

Apropos Sicherheit: Aus Angst vor Randale beim Derby zwischen Darmstadt 98 und Eintracht Frankfurt hat die Stadt ein Innenstadtverbot für die Gästefans ausgesprochen. Für die Anhänger aus Frankfurt bestehe an diesem Samstag "ein Aufenthaltsverbot für die erweiterte Darmstädter Innenstadt", sagte Polizei-Einsatzleiter Bernd Denninger am Dienstag. "Alle Zugangsmöglichkeiten werden überwacht." An welchen Stellen die Polizei wie kontrolliert, könne aus taktischen Gründen nicht gesagt werden - auch nicht, wie viele Beamte dafür eingeplant seien.

Es sei aber einer der größten Polizeieinsätze in der Darmstädter Bundesliga-Geschichte. Die Polizei rechne mit bis zu 3000 Eintracht-Fans, die allerdings nicht ins Stadion dürfen. Das DFB-Sportgericht hatte nach Ausschreitungen im Hinspiel einen Ausschluss der Frankfurter Fans für die Partie in Darmstadt verfügt. Apropos Betretungsverbot: Zu einer ähnlichen Maßnahme hatten vor dem Frankenderby 2012 in Fürth die Behörden in der Kleeblattstadt gegriffen. Das geplante Betretungsverbot war vom Verwaltungsgericht Ansbach allerdings noch gekippt worden.

Verhaegh fehlt Augsburg

Rüber zu einem anderen Abstiegskandidaten: Für Kapitän Paul Verhaegh vom FC Augsburg ist die Saison in der Bundesliga wegen eines Muskelfaserrisses vorzeitig beendet. "Ich werde diese Saison die letzten drei Spiele leider nicht mehr spielen können. Natürlich bin ich enttäuscht", sagte der Niederländer am Dienstagabend - ohne auf eine sich möglicherweise anschließende Relegation (gegen den Club) Bezug zu nehmen. Verhaegh hatte sich am Samstag beim 2:0 gegen den VfL Wolfsburg am selben Muskel verletzt, der ihn schon zuvor gebremst hatte. Beim Erfolg gegen die Niedersachsen und seinem Comeback war der Niederländer deshalb vorzeitig ausgewechselt worden.

 

 

 

Verwandte Themen


Keine Kommentare