Freudestrahlend über die Ziellinie

9.7.2012, 13:25 Uhr
Familie Bartsch (Hintergrund) macht Katja kurz vor dem Start Mut.

© Fengler Familie Bartsch (Hintergrund) macht Katja kurz vor dem Start Mut.

Die Junisonne brennt auch am Abend noch auf den Zieleinlauf am Rother Festplatz herunter. Begleitet von Anfeuerungsrufen des Moderators legt Katja Bartsch die letzten Meter zur Ziellinie zurück. Sie strahlt. Mit erhobenen Händen läuft sie über die Markierung und wird im Ziel mit Umarmungen, Küssen und ihrer Medaille empfangen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause wirkt die 28-Jährige schon wieder fit - so als könnte sie direkt weiter laufen.  Die Freude, ihren ersten Langdistanz-Triathlon als Einzelstarterin erfolgreich absolviert zu haben, gibt ihr nach der Anstrengung einen Kräfteschub.

"Es war ein langer Tag, aber ich fühle mich gut. Ich bin froh, hier zu sein". Ankommen - das war das Ziel, das Katja sich gesteckt hatte. Und sie hat es erreicht, nach zwölf Stunden und 40 Minuten. Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann. Vom Himmel gefallen ist ihre Zeit aber nicht, sie musste kämpfen, Müdigkeitsphasen überwinden und sich durchbeißen.

"Das Schwimmen lief sehr gut, auch mit meiner Leistung auf dem Rad bin ich zufrieden", sagt Katja. Obwohl der teils heftige Wind sie auf der zweiten Runde viel Kraft gekostet hat. "Trotzdem ist sie auf den letzten 27 Kilometern einen 37er Schnitt gefahren", hat ihr Mann Sebastian ausgerechnet. Stolz legt er ihr die Hand auf die Schulter. Und: Sie hatte trotz aller Befürchtungen keinen Platten. "Ansonsten wäre ich sogar auf der Felge weitergefahren", scherzt Katja.

Freudestrahlend über die Ziellinie

© Privat

Die 42 Kilometer Laufetappe am Schluss zehrten aber letztlich an ihren Kräften. Auch das rechte Knie, das sie vorher kaum gespürt hatte, begann wieder zu schmerzen. Hinzu kam der Magen, Übelkeit zwang Katja dazu, ihr Tempo zwischendrin stark zu reduzieren. Auf den letzten Metern war das jedoch erstmal alles vergessen. Während Katja im Ziel ihren Tag Revue passieren lässt, kommt Sportkollege Michi Hofmann vorbei und gratuliert. Den Tag will Katja mit ihren Angehörigen jetzt noch gemütlich ausklingen lassen und sich das Abschlussfeuerwerk ansehen.

Viel Zeit zum Ausruhen nach dem harten Tag bleibt der Triathletin aber nicht. Ende Juli stehen an der Uni Prüfungen an, für die die Sportstudentin noch büffeln muss. "Ab morgen beginnt die Off-Season", formuliert Katja das Programm für die nächsten Wochen. "Ab und zu werde ich schon sporteln" - aber Vorrang bekommen jetzt die Klausuren.

Verwandte Themen


Keine Kommentare