Füllkrug spielt für Fürth und wohnt in Fürth

28.8.2013, 06:58 Uhr
Füllkrug spielt für Fürth und wohnt in Fürth

© Sportfoto Zink

Der kleine Fauxpas war schnell behoben. „Ich war mir der Tragweite der Rivalität mit Nürnberg gar nicht so bewusst“, sagte der 20-Jährige nach seiner ersten Trainingseinheit am Dienstag, nachdem er sich von Sportchef Rouven Schröder über die Vereinsfarben hatte aufklären lassen. Vergessen und verziehen.

Die Erwartungen an das Bremer Talent sind hoch. Füllkrug soll in die Fußstapfen treten, die Nikola Djurdjic (Kreuzbandriss) hinterlassen hat. Weder Tom Weilandt in Karlsruhe noch Dominick Drexler gegen Köln konnten den spielstarken Serben ersetzen. Nun soll es Füllkrug richten – und der gibt verbal schon mal Gas: „Ich muss natürlich erst das System und die Taktik kennenlernen. Aber ich will Erfolge einfahren und das ein oder andere Tor schießen. Ich habe Bock zu spielen.

„Erfolg macht sexy“

An Selbstvertrauen mangelt es also nicht. Zahlreiche Erst- und Zweitligisten waren an ihm dran, das Kleeblatt bekam den Zuschlag. „Die Spielvereinigung hat eine ganz andere Ausstrahlung als andere Vereine. Ich hatte sofort ein gutes Gefühl“, erklärte Füllkrug. Nun ja, einer Ausleihe an einen Erstligisten hätte Füllkrug sicher nicht widersprochen. Doch da spielte Werder-Manager Thomas Eichin nicht mit. „Bremen wollte mich nicht innerhalb der Bundesliga verleihen, um die Konkurrenz nicht unnötig zu stärken“, verriet der 20-Jährige.

Umso mehr freuen sich Schröder und Trainer Frank Kramer, dass man sich im Bemühen um den Stürmer durchsetzen konnte. Fürth hat trotz des Bundesliga-Abstiegs anscheinend nichts von seiner Anziehungskraft auf junge Spieler verloren. Immer wieder betont Schröder, dass Fürth „mit dem Thema Geld bei den Verhandlungen nicht punkten kann“.

Ein großes Plus, das wissen sie am Ronhof, ist hingegen der souveräne Saisonstart mit 13 Punkten aus den ersten fünf Spielen. „Erfolg macht sexy“, hat Kramer bereits ausgemacht. Mit Füllkrug kommt jetzt ein Spieler, den der Trainer sofort einsetzen kann. Das ist nicht selbstverständlich, wie die Verpflichtung von Ognjen Mudrinski zeigt. Der Serbe kam mit ordentlich Trainingsrückstand von Roter Stern Belgrand ins Frankenland. Das Wort „austrainiert“ nahm bei dem 21-Jährigen bislang niemand in den Mund.

Sonderschichten mit dem Medizinball wird Füllkrug nicht brauchen: „Ich habe in Bremen die Vorbereitung voll durchgezogen, bin topfit.“ Ein Eindruck, den Kramer bestätigt: „Nik steht voll im Saft. Da mussten wir auch darauf achten. Und er ist ein Fußballer mit Herzblut.“ Bis zum Saisonende läuft das Leihgeschäft mit Werder Bremen. Danach muss Füllkrug zurück an die Weser. Oder doch nicht? „Ich will mich da noch nicht festlegen, ob ich nach einem Jahr wieder abhaue. Sollte das hier der Verein meines Lebens werden, dann müsste man schauen, wie es weitergeht. Aber vorerst steht der Fahrplan.“

Zunächst muss sich „Lücke“ erst einmal eine Wohnung mit Freundin Lisa (20) suchen. Seinen Spitznamen verdankt er übrigens seiner großen Zahnlücke. „Die habe ich schon immer. Da ist einfach kein Zahn gewachsen. In Bremen wurde das zu meinem Markenzeichen. Und der Name stört mich überhaupt nicht.“

A propos Wohnungssuche: Füllkrug sucht eine nette Bleibe in Fürth, weil er die Kleeblatt-Stadt beschaulicher findet als das große Nürnberg. In dieser Hinsicht hat der 20-Jährige ziemlich schnell dazugelernt.

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