Fünf gegen die Bayern! Goldköpfchen Brungs berichtet

2.5.2018, 11:56 Uhr
Fünf gegen die Bayern! Goldköpfchen Brungs berichtet

© Friedl Ulrich

 NZ: Fünf Tore von Franz Brungs gegen das Münchner Starensemble. Aber kein einziges mit dem Kopf. Und trotzdem der Spitzname?

Franz Brungs: "Das hat nicht gepasst und mich selbst erstaunt. Trotz der tollen Flanken von Cebinac und Volkert hat es nicht geklappt. Ich hätte nie daran gedacht, dass ich darauf auch heute noch angesprochen werde. Aber wichtig war letzten Endes doch nur, dass die Kugel im Netz gezappelt hat. Jetzt kann ich sagen: Ich habe mir das Kopfballtor für das entscheidende Spiel in München aufgehoben."

 NZ: Sind Sie mit den 25 Treffern in der Saison auch Bundesliga-Torschützenkönig geworden?

Brungs: "Leider hat der Hannes Löhr vom 1. FC Köln zweimal öfter getroffen. Aber es ist ein Fakt: Ich habe weder einen Elfmeter noch einen Freistoß geschossen. Ich habe mich aber damit getröstet, dass du auf dem Platz nicht alles machen kannst."

NZ: Sie haben in Ihrer erfolgreichen Laufbahn einige Trainer erlebt. Mussten Sie unter Max Merkel in der Meistersaison am härtesten trainieren?

 Brungs: "Auf jeden Fall. Vorher in der Oberliga hast du lediglich zweimal in der Woche trainiert, aber mit der Bundesliga hat sich alles schlagartig verändert. Die Trainer gingen damals unterschiedlich vor: Der eine legte mehr Wert auf die spielerische Komponente, der andere, wie zum Beispiel Max Merkel, auf Kondition. Aber der Erfolg mit der Meisterschaft hat ihm Recht gegeben."

"Die hatten auch im Training keine Verwandten" 

NZ: Der Club besaß 1968 mit Nandl Wenauer, Luggi Müller und Fritz Popp drei sogenannte Eisenfüße. Bekamen Sie die Härte des gefürchteten Trios in den Trainingsspielen auch mal zu spüren?

Brungs (lacht): "Das kann man so sagen. Die hatten auch im Training keine Verwandten. Dabei waren auch einige junge Burschen, die der Merkel heiß gemacht hat und die schön zur Sache gegangen sind. Da habe ich mich oft sehr schnell vom Ball getrennt."

 NZ: Welche Gegenspieler in der Bundesliga haben Sie ganz besonders gefürchtet?

Brungs: "Da gab es schon einige harte Kaliber. Am meisten gefürchtet habe ich den Braunschweiger Peter Kaack, der hing an mir wie eine Klette. Es gab aber noch einige Vorstopper, die einem mit Härte das Leben schwer gemacht haben."

NZ: War in der damaligen Zeit die heute nicht selten praktizierte Schauspielerei verpönt?

Brungs: "Der Fußball hat sich in dieser Hinsicht leider negativ verändert. Es ist auch nicht zu fassen, was sich heute bei Ecken vor dem Tor abspielt. Da wird gestoßen und getreten, dass man gar nicht mehr zuschauen kann." 

 

 

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