Für die Champions League: Salzburg haut ein Bulle ab

29.6.2017, 17:30 Uhr

Wer die Kapelle bezahlt, der bestimmt auch die Musik. So ist es im österreichischen Fußball inzwischen völlig normal, dass der Spitzenverein aus Salzburg mit dem Namen des Geldgebers im Vereinsnamen aufläuft, dass das Emblem des Serienmeisters weitestgehend mit dem des Getränkeherstellers übereinstimmt und dass Red Bull inzwischen ein Synonym für den Klub ist, den das Brause-Imperium 2005 an die Spitze des österreichischen Fußball gehievt hat. Und auch in Deutschland gewöhnen Fußball-Fans sich langsam an RB Leipzig.

Ein Problem hat damit allerdings die Uefa. Schon seit dem ersten internationalen Auftritt der Mozartstädter in der Champions-League-Qualifikation 2006/07 tritt der Verein auf europäischer Bühne nur als FC Salzburg auf. Der Kontinentalverband verbietet seit jeher die Nennung von Sponsoren im Vereinsnamen, zumindest innerhalb seiner Wettbewerbe. Wie übrigens auch der DFB, weshalb das deutsche Pendant als RasenBallsport Leipzig bekannt ist - eine zugegeben geschickte Umgehung der Regularien.

Als die Uefa vor einigen Monaten ankündigte, die Beziehungen zwischen Leipzig und Salzburg genauer zu untersuchen, stockte den Verantwortlichen deshalb nur kurz der Atem. Mit einigen Veränderungen in der Struktur, die wiederum kaum mehr sind als die bereits angesprochene geschickte Umgehung der Regularien, trennte der Mutterkonzern beide Klubs deutlicher voneinander ab. Damit sei laut Uefa auch die "Integrität des Wettbewerbs" weiter gewährleistet.

Um die Trennung auch im Vereinswappen deutlich zu machen, hat sich Salzburg nun etwas einfallen lassen. Im Logo von Red Bull sieht man zwei Bullen, die aufeinander zustürmen. Im Emblem von RB Leipzig sind es ebenfalls zwei Bullen, die aufeinander zustürmen. Salzburg halbiert im internationalen Wettbewerb künftig die Zahl der Tiere im Wappen, um klar zu machen, dass beide Klubs bis auf den Hauptsponsor keine nähere Verbindung zueinander haben - mal abgesehen von dem Dutzend Spieler, die seit 2012 Red-Bull-intern von Salzburg nach Leipzig wechselten. Wen die Veränderung am Logo vor größere Identifikationsprobleme stellt, dem reicht aber glücklicherweise im internationalen Wettbewerb ein Blick auf den Hauptsponsor. Dort verewigt sich auf den Trikots weiterhin der Getränkegigant aus Fuschl am See.

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