Für Ismael "zählt nur die Mannschaft"

10.11.2016, 12:27 Uhr
Klatsch ab! Bei Wolfsburg - am Böllenfalltor unlängst noch geschlagen - geht's mittlerweile aufwärts.

© dpa Klatsch ab! Bei Wolfsburg - am Böllenfalltor unlängst noch geschlagen - geht's mittlerweile aufwärts.

"Julian ist ein entscheidender Spieler für uns, für mich zählt aber nur die Mannschaft“, sagte der frisch gekürte Cheftrainer des VfL Wolfsburg dem kicker. Im Sommer hatten einige Wolfsburger Spieler, darunter der ehemalige Schalker Draxler, ihre Wechselwünsche öffentlich bekundet.

"Das war unschön", erklärte Ismael. "Unsere Leitlinie – egal ob bei den Profis oder im Nachwuchs – ist, dass wir nur mit Spielern arbeiten wollen, die Lust auf den VfL haben."

Beim jüngsten Bundesliga-Sieg der Wolfsburger in Freiburg hatte Draxler wegen einer Verletzung gefehlt. "Das ist eine Tatsache - die aber nicht gegen Julian spricht", fügte der Trainer hinzu. Ismael hatte nach der Trennung vom zuletzt erfolglosen Trainer Dieter Hecking die VfL-Mannschaft zunächst vorübergehend übernommen. Nach dem 3:0-Sieg beim SC Freiburg beförderte ihn der Verein am vorigen Sonntag zum Chefcoach.

Für den ambitionierten Franzosen ist das Engagement in der Autostadt der zweite Versuch, in einer der beiden höchsten deutschen Spielklassen als Trainer durchzustarten. Der erste war Mitte November 2014 in Nürnberg gescheitert. Kurz nach einer besonders bitteren Niederlage des FCN, dem 1:2 in Sandhausen, war der Elsässer dort entlassen worden. "Ismael ist mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden", erklärte Aufsichtsratsboss Thomas Grethlein nach einer Marathonsitzung am Valznerweiher damals. Und setzte damit den Schlussstrich unter ein nur rund viereinhalb Monate währendes Missverständnis.

"Die Geburt einer neuen Mannschaft"

Angetreten war der smarte Trainer-Novize beim Club, um den wieder einmal in die Zweitklassigkeit abgestürzten Altmeister nach oben zu führen. Stattdessen fand die Talfahrt des FCN unter Ismael ihre Fortsetzung. Und das auch oder obwohl dieser im Anschluss an den imposanten 4:0-Auswärtserfolg bei Union Berlin zwischenzeitlich die "Geburt einer neuen Mannschaft" verkündet hatte. 14 Punkte in 13 Spielen, 24 Gegentore und ein 14. Platz, der nach der Pleite am Hardtwald zu Buche stand, erwiesen sich für den glück- und zusehends hilflosen Coach in der Bilanz als Jobkiller.

Eine Spielklasse belegt Ismael mit Wolfsburg nun auch auf Rang 14. Seine Position ist nach dem 3:0 im Breisgau im Vergleich zu den Vorwochen jedoch deutlich gefestigter.

 

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