Fürth verliert nach Sararers Dummheit in Braunschweig

23.10.2016, 15:20 Uhr
Selten unnötig um nicht zu sagen dämlich: Sercan Sararer - bereits Gelb vorbelastet - drischt aus Frust die Eckfahne weg - und sieht dafür die Gelb-Rote Karte.

© Sportfoto Zink / WoZi Selten unnötig um nicht zu sagen dämlich: Sercan Sararer - bereits Gelb vorbelastet - drischt aus Frust die Eckfahne weg - und sieht dafür die Gelb-Rote Karte.

Es war die berühmte Flucht nach vorne. Trainer Stefan Ruthenbeck stellte mit 4-1-4-1 erneut ein offensives System auf. Sercan Sararer lief als Mittelstürmer auf, was sich zunächst als belebendes Element erweisen sollte. Den ersten Torschuss aber verbuchte der Gastgeber. In der dritten Minute kam der Ex-Fürther Domi Kumbela erstmals gefährlich vors Fürther Tor, doch Megyeri lenkte seinen Schuss über die Latte.

Christoffer Nyman zielte nur eine Minute später knapp vorbei. Das erste Mal Jubel kam im Eintracht-Stadion auf, als das Zwischenergebnis aus Nürnberg eingeblendet wurde. Dass Hannover 0:1 hinten liegt, registriert man hier gerne. Für die Fürther war die erste Möglichkeit nach zehn Minuten notiert – Khaled Narey schoss im Strafraum scharf über die Latte.

Und hinten brannte für eine Weile nichts mehr an. Denn die Gäste standen in der Anfangsphase gut gestaffelt, der Plan war deutlich zu erkennen: den Ball nicht hinten herausspielen, sondern mit weiten Pässen die zweite Viererkette bedienen, aus der ein Spieler dann in den gegnerischen Strafraum mit einem Steilpass geschickt wurde. So auch in der 18. Minute: Die Lage im Strafraum wurde unübersichtlich, Kirsch fiel, doch die Pfeife des ansonsten kleinlichen Schiedsrichters Patrick Ittrich blieb stumm. Im Anschluss verzog Veton Berisha aus sechs Metern.

Die Weiß-Grünen merkten: Da war etwas zu holen. Bis nach einer halben Stunde Sararer einen Blackout hatte. Nach einem Ballverlust am gegnerischen Strafraum trat der Heißsporn aus Wut die Eckfahne um. Anstatt sie wieder aufzurichten, trottete der bereits mit Gelb Verwarnte dem Schiedsrichter entgegen, der ihn mit Gelb-Rot vom Platz schickte (29.) .

Zwei Kumbela-Chancen und einen knapp verzogenen Freistoß von Robert Zulj später ging es mit Nullnull in die Pause. Ruthenbeck verabschiedete seine Zehn per Handschlag in die Kabine, der Schiedsrichter war weniger gut gelaunt. Er verbannte Manager Ramazan Yildirim von der Ersatzbank auf die Tribüne. Nach Wiederanpfiff kehrte das Kleeblatt mit einem 4-4-1-System mit Zulj ganz vorne zurück auf den Rasen, die Löwen stellten auf Dreierkette um.

Unter den Augen des mittlerweile im Stadion eingetroffenen Präsidenten Helmut Hack köpfte zunächst Ex-Cluberer Patrick Schönfeld in die Arme von Megyeri (47.). Braunschweig fuhr Angriff um Angriff auf die massierte Fürther Defensive, was in der 59. Minute auch fruchtete. Kumbela leitete mit dem Kopf - aber wohl aus abseitsverdächtiger Positon - weiter auf Onel Hernandez, der Niko Gießelmann enteilt war; der stocherte das Leder an Megyeri vorbei – 0:1.

Nur sieben Minuten später fiel Kumbela nach einer Berührung von Megyeri, kurz vor dem Fünfmeterraum. Gelb für den Ungarn und Elfmeter waren die Folge. Doch Schönfeld schoss den Strafstoß an die Latte. Quirin Moll scheiterte am schon liegenden Megyeri nur eine Minute später mit einem Distanzschuss, Fürths Nummer eins riss beim abgefälschten Schuss gerade noch so das Bein hoch - eine Glanztat.

Das 2:0 lag deutlich in der Luft, doch Fürth fing sich wieder. Begleitet von dem Fangesang "Eure Eltern geh'n zum FCN" verschafften sie sich Entlastung, der eingewechselte Daniel Steininger tat dem Spiel gut. Bemerkenswert auch die solide Leistung von Benedikt Kirsch. Und beinahe wäre noch das Unmögliche geglückt: der ehemalige Fürther Keeper Jasmin Fejzic lenkte jedoch einen stark getretenen Freistoß von Zulj gerade noch so um den Pfosten (83.). Eine starke Leistung des Kleeblatts, bei dem der Platzverweis Kräfte freigesetzt hatte.

+++Das Spiel zum Nachlesen im  Live-Ticker+++

Greuther Fürth: Megyeri - Narey, Franke, Caligiuri (Freis, 85.), Gießelmann (Steininger, 78.) - Hofmann, Kirsch (Dursun, 85.) - Heidinger, Zulj, Sararer - Berisha

Eintracht Braunschweig: Fejzic - Correia, Decarli, Valsvik S(auer, 46.), Reichel - Moll, Schönfeld - Omladic, Nyman (Zuck, 84.) - Kumbela (Hochscheidt, 77.), Hernandez

Tore: 1:0 Hernandez (59.) | Gelbe Karten: Narey, Megyeri, Hofmann, Caligiuri - Moll, Schönfeld | Gelb-Rote Karte: Sararer (30.) | Besondere Vorkommnis: Schönfeld schießt Foulelfmeter an die Latte (67.) | Schiedsrichter: Ittrich (Hamburg) | Zuschauer: 20.900

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