Fürths 2:2 in Kiel: Ärger um den späten Pfiff

18.2.2019, 15:11 Uhr
Nach dem Abpfiff hatte Maximilian Wittek intensiven Gesprächsbedarf beim Unparteiischen Daniel Schlager.

© Sportfoto Zink / MeZi Nach dem Abpfiff hatte Maximilian Wittek intensiven Gesprächsbedarf beim Unparteiischen Daniel Schlager.

Die vierte Minute der Nachspielzeit im Kieler Stadion war fast um. Die mitgereisten Fürther Fans und auch die Spielerbank war bereit, ausgelassen drei Punkte zu feiern - und dies immerhin bei heimstarken Kielern, die in dieser Saison überhaupt erst bei einem Heimspiel den Kürzeren gezogen hatten.

Dann erfolgte der Pfiff von Schiedsrichter Daniel Schlager. Freistoß für Kiel. Schlager hatte einen Zweikampf, an dem Maximilian Wittek beteiligt war, als Foul gewertet. Das Ende der Szene: Der Ball segelte in den Strafraum, bei der SpVgg passte die Zuordnung nicht, der Kieler Hauke Wahl traf zum späten Ausgleich. Fünf Sekunden nach dem Wiederanpfiff war das Spiel zu Ende.

Wütender Wittek

Während Trainer Stefan Leitl und Julian Green versuchten, die Situation halbwegs mit Fassung zu tragen, schäumte Maximilian Wittek vor Wut. Schon auf dem Platz hatte er sich bei Schiedsrichter Schlager und dem Linienrichter vehement über die Entscheidung beschwert und dafür prompt die Gelbe Karte kassiert.

"Er meinte, dass er sich die Situation noch einmal anschauen werde. Aber wenn er so entscheidet, dann kann er sich die Szene noch 100 Mal anschauen. Das kann er sich sparen", schimpfte Wittek. "Wenn, dann war es eher ein Foul an Maxi", meinte auch Leitl.

Berliner Vorgeschichte

Wittek beschrieb die strittige Szene so, dass ihm der Kieler Gegenspieler den Laufweg geblockt habe. "Das ist doch wieder alles wie in Berlin", beschwerte sich der 23-Jährige, den mit dem Unparteiischen Schlager eine Vorgeschichte verbindet - eine, die in der Hauptstadt spielt.

Der 29-Jährige wurde erst für diese Spielzeit zum Bundesliga-Schiedsrichter befördert. Er pfiff unter anderem die Partie der SpVgg bei Union Berlin am 11. November. Und da kommt nun wieder Maximilian Wittek ins Spiel. Der war in der Alten Försterei nach zwei Minuten ziemlich böse mit Suleiman Abdullahi zusammengerasselt, musste mit einer schweren Augenverletzung ins Krankenhaus gebracht werden.


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Doch statt Freistoß für Fürth gab es Einwurf für Union Berlin, die Szene endete mit dem 1:0 für die Köpenicker aus einer Abseitsposition. In der Folge ging Fürth mit 0:4 sang- und klanglos unter. "Das war doch alles wieder wie in Berlin. Aber ich sage lieber nichts mehr", echauffierte sich Wittek, der sich nun in Kiel abermals gelackmeiert vorkam.

Ein Fürther Lebenszeichen

Abgesehen von seiner persönlichen Vendetta mit Regelhüter Schlager, konnte er der Partie dann aber doch noch positive Aspekte abgewinnen. "Ich bin froh, dass wir gerade wieder einen anderen Weg einschlagen als in den Wochen zuvor."

Die SpVgg sendet unter Trainer Stefan Leitl in der Tat wieder deutliche Lebenszeichen an die Fans und die Liga. Abstiegskampf? Nicht mehr mit den Fürthern. "Wir kommen gerade wieder an einen Punkt, der uns auch am Anfang der Hinrunde so stark gemacht hat. Ist einer überspielt, dann ist ein anderer da, um zu helfen." Auch die offensive Spielweise, die Stefan Leitl der Mannschaft verordnet hat, kommt gut an.

Der Coach selbst ist zufrieden: "Wir hatten einen guten Plan und wussten, was uns erwartet." Bis auf den Pfiff in der 94.Minute. Den hatte so keiner auf dem Schirm. Und Maximilian Wittek würde sich sicher freuen, den Namen Schlager so schnell nicht mehr auf dem Spielberichtsbogen bei einem Ligaspiel zu sehen. Dicke Freunde werden die beiden in absehbarer Zeit wohl eher nicht.

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