Fürths Stürmer plädieren für eine Doppelspitze

19.10.2017, 12:27 Uhr
Fürths Stürmer plädieren für eine Doppelspitze

© Sportfoto Zink

Im Profifußball sind Überraschungen der verschiedensten Art beileibe keine Seltenheit. Aber völlig neu ist ein Vorgang, der sich am Mittwoch bei der Trainingseinheit der Profis der SpVgg Greuther Fürth ereignete: Mittendrin wurden die Tore der Anlage geschlossen, firmierte das Geschehen als Geheimtraining. Ausgelöst wurde alles durch zwei Zuschauer, bei denen es sich angeblich um Vertreter von Union Berlin, "Spione" des Gastgebers am Samstag, gehandelt haben soll. 

 

Beim Schweißvergießen auf dem Rasen fehlte gestern ein Spieler: Torhüter Balazs Megyeri, der beim Heimspiel gegen Aue (2:1) seinen Platz an Sascha Burchert verloren hatte. Er laboriert an einer im Training zugezogenen Schulterverletzung. Auch wenn eine genaue Diagnose noch aussteht, ist von einer längeren Pause - Sportdirektor Martin Meichelbeck schließt sogar eine Operation nicht aus - auszugehen. Wenig Chancen auf einen Einsatz in der Hauptstadt besitzt jetzt auch Julian Green, der über Adduktorenprobleme klagt. 

Der Sieg gegen Aue war natürlich ein stattliches Trostpflaster für die geschundenen Seelen der Kleeblättler. Doch die Bilanz ist mehr als dürftig. "Wir haben in zehn Spielen nur neun Tore geschossen", ärgert sich Stürmer Serdar Dursun über die schwache Ausbeute. Er ist aber auch höchst unzufrieden mit seinen zu Buche stehenden zwei Treffern. Seine Begründung für die Flaute ist treffend: "Unser Spiel stimmt bis 30 Meter vor dem gegnerischen Tor, doch dann fehlen genaue Pässe und auch gefährliche Flanken." Richtig auch der Hinweis, dass generell zu wenig geschossen wird. Der Stürmer, der heute seinen 26. Geburtstag feiert, nimmt sich dabei aber keineswegs aus.

Teamgeist hat für Hofmann Vorrang

Ihm im Nacken sitzt Philipp Hofmann, der – dies bekennt er – mit seiner Situation nicht zufrieden ist. Ein einziges Tor in der bisherigen Saison ist einfach zu wenig, um Ansprüche anmelden zu können. "Ich will natürlich spielen", sagt der ehemalige Ingolstädter, für den jedoch der Teamgeist ("Der stimmt, wie man nach dem 2:1 gegen Aue gesehen hat") hundertprozentig Vorrang hat. Auch das Verhältnis zum Konkurrenten Dursun bezeichnet er als sehr gut. 

 

Könnte nicht ein Duo Dursun/Hofmann eine Lösung für die schwächelnde Offensivabteilung sein? Beide Kandidaten plädieren dafür. Mit nahezu identischen Begründungen. "Es wird für die gegnerische Abwehr schwer, wenn zwei baumlange Kerls im Strafraum auftauchen und für Unruhe sorgen", behauptet Hofmann. Dursun erinnert daran, dass Versuche in der Vorbereitung durchaus geklappt hätten. Gerade bei hohen Bällen würden sich beide ergänzen. Aber da müsste natürlich ein Manko abgestellt werden: Gefährliche Flanken sind bei den Fürthern eine Rarität.

"Darauf können wir aufbauen" 

Vermutlich wird aber bei den Vorstellungen der beiden Stürmer der Wunsch Vater der Gedanken sein, denn Trainer Damir Buric tendiert bei seinem taktischen System zu einer einzigen Spitze. Hofmann muss also weiter auf seine Chance hoffen. Er sieht für die Mannschaft durchaus positiv in die Zukunft, "denn in der Länderspielpause haben wir sehr gut gearbeitet und uns dafür endlich auch belohnt. Darauf können wir aufbauen."

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