Geduldiger EVP entzaubert Vilshofener Wundersturm

16.11.2014, 20:46 Uhr
Geduldiger EVP entzaubert Vilshofener Wundersturm

© Susanne Heß

Die Donaustädter setzen in dieser Saison voll auf Angriff und waren deshalb auch nur mit einem Torwart und lediglich vier etatmäßigen Verteidigern angereist. Als EVP-Trainer Vaclav Drobny dies in der Aufstellung sah, änderte er seine Taktik. Obwohl er gegen die vermeintliche Übermacht eigentlich aus einer verstärkten Defensive heraus operieren wollte, ließ er die Ice Dogs vor rund 400 Zuschauern vom Beginn an munter stürmen unter der Devise: „Angriff ist die beste Verteidigung“.

Den Wölfen aus Vilshofen bereitete dies sichtlich Probleme, zumal Pegnitz den Spielaufbau der Niederbayern mit einem konsequenten Forechecking schon früh störte. So entwickelte sich ein weitgehend ausgeglichenes Match, dem allerdings wegen der konzentrierten Verteidigungsarbeit auf beiden Seiten die hochkarätigen Torraumszenen fehlten. Auch in den wenigen Überzahlsituationen konnte sich kein Team entscheidende Vorteile verschaffen. Akzente setzte nur EVP-Torjäger Markus Schwindl bei zwei seiner gefürchteten Sturmläufe.

Insgesamt bekamen die Zuschauer ein taktisch geprägtes, abwechslungsreiches Match geboten, begünstigt auch dadurch, dass die Schiedsrichter Jan Kaderabek und Oliver Mackert kaum Grund zum Eingreifen hatten. Nur zu Beginn hatte es eine kleine Unterbrechung gegeben, als im ESC-Drittel noch etwas Wasser auf dem Eis stand.

Im Mitteldrittel starteten die Ice Dogs in Überzahl, konnten allerdings kein Kapital daraus schlagen. Im Gegenteil: Das Wolfsrudel intensivierte nun seine Angriffsbemühungen, so dass Ramoser & Co auf Pegnitzer Seite immer wieder Mühe hatten, die Scheibe aus der Gefahrenzone zu bringen. Eine solche Situation führte Mitte des Spiels auch zur zu diesem Zeitpunkt nicht überraschenden Führung der Gäste durch Markus Simbeck, nachdem EVP-Keeper Maximilian Müller vorher schon mehrmals in höchster Not gerettet hatte.

Aufregung gab es in der Schlussphase dieses Spielabschnitts. Zunächst musste Johannes Runge vorübergehend verletzt vom Eis. Bei einer anschließenden Strafzeit gegen den ESC drängte die Drobny-Truppe vehement und erzielte in der 40. Minute auch einen einwandfreien Treffer, dem die Unparteiischen allerdings die Anerkennung verweigerten, weil sie ein Torraumabseits gesehen haben wollten. Dann hätten sie allerdings abpfeifen müssen und das Spiel nicht weiterlaufen lassen dürfen. Markus Schwindl regte sich maßlos auf, selbst die Vilshofener bestätigten den Treffer und auch die „Hintertorrichter“ auf der EVP-Tribüne waren sich einig: „Mehr Tor geht eigentlich nicht. Der Puck ist vom hinteren Gestänge wieder aus dem Gehäuse geprallt.“

Die Gastgeber gingen mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch in das letzte Drittel, während sich beim ESC die Strafzeiten häuften. Eine 5:3-Überzahl nutzte der EVP nach einem eineinhalbminütigen Dauerfeuer von Schwindl, Ramoser, Zimmer und Zeilmann zum 1:1-Ausgleich durch den wiedergenesenen Johannes Runge. Er war es auch, der zehn Minuten später nach einer Traumkombination mit Markus Schwindl für die erste Pegnitzer Führung sorgte.

Die Wölfe aus Niederbayern antworteten mit einem wahren Sturmlauf, doch Stefan Hagen machte zwei Minuten vor Schluss mit dem 3:1 alles klar. Bei einer 2:1-Situation hatte er einen Pass auf den mitgelaufenen Marco Zimmer angetäuscht, dann aber unhaltbar für Maximilian Meschik selbst eingenetzt. Vaclav Drobny war hochzufrieden mit seiner Truppe, die dank taktischer Disziplin und unermüdlichem Kampfgeist verdient gewonnen hat. Der Trainer: „Geduld zahlt sich eben aus.“ Zu den Spielern des Abends wurden die Stürmer Johannes Runge und Robert Vavroch gewählt.

Die Tore: 0:1 (30.) Simbeck, 1:1 (45.) Runge, 2:1 (55.) Runge/Schwindl, 3:1 (59.) St. Hagen/Zimmer. Strafen: EVP sechs, ESCV 14 plus zehn Minuten für Simbeck (Reklamieren).

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