Gefordert: Brecko sieht sich beim FCN in der Pflicht

21.4.2016, 12:23 Uhr
Vorangehen! Das sieht Club-Kapitän Miso Brecko in den kommenden Wochen als seine Aufgabe an.

© Sportfoto Zink / WoZi Vorangehen! Das sieht Club-Kapitän Miso Brecko in den kommenden Wochen als seine Aufgabe an.

Zum ehrenvollen Kapitänsamt war Miso Brecko beim FCN ja eher en passant gekommen. Weil nach dem von Trainer René Weiler vor der Saison zum Spielführer ernannten Jan Polak irgendwann auch dessen etatmäßiger Vertreter Even Hovland wegen Formschwäche nur noch auf der Bank saß, wurde die Binde eben einfach an den 31-jährigen Slowenen weitergereicht. Schließlich hatte Brecko zuvor ja auch schon die Elf des 1. FC Köln jahrelang fehlerfrei aufs Feld geführt.

"Sammeln und nach vorne schauen"

Wirklich gebraucht wurden die Führungsqualitäten des 77-fachen Nationalspielers seitdem aber nicht, es lief beim Club ja lange Zeit alles wie am Schnürchen. Nach zwei ernüchternden Niederlagen in Folge sieht sich Brecko nun aber auch als Leitwolf gefordert und weiß, dass er "als Kapitän vorangehen muss". Folglich betont Brecko: "Natürlich versuche ich, der Mannschaft zu helfen." Dabei scheint der routinierte Rechtsverteidiger vor allem darauf bedacht zu sein, keine unnötige Hektik aufkommen zu lassen. "Wir haben gewusst, dass jedes Spiel schwer wird. Unsere Serie war ein hartes Stück Arbeit, das vielleicht auch viel Kraft gekostet hat", betont Brecko. Nun müsse man sich eben "wieder sammeln und nach vorne schauen".

An Spekulationen und Hochrechnungen, ob das ja immer noch recht komfortable Polster von sieben Punkten Vorsprung auf Tabellenplatz vier denn reichen wird oder ob der Club im Endspurt doch noch vom FC St. Pauli abgefangen werden könnte, mag sich Brecko bewusst nicht beteiligen. "Natürlich bin ich zuversichtlich, dass wir es schaffen. Aber ich versuche gar nicht so viel nachzudenken, sondern konzentriere mich lieber auf das Spiel am Samstag." Und da wartet mit Union Berlin ein Gegner, vor dem Brecko durchaus Respekt hat. Das Team aus Köpenick stehe "im Niemandsland der Tabelle" und könne "befreit aufspielen", warnt der Abwehrmann und prophezeit erneut "ein hartes Stück Arbeit".

Über potenzielle Relegationsszenarien will er sich hingegen noch nicht den Kopf zerbrechen - und schon gar nicht darüber sprechen. Sollte es aber wie erwartet zum finalen Showdown mit dem Sechzehnten der Bundesliga kommen, hofft Brecko auf ein besseres Ende als jüngst in den Play-offs der EM-Qualifikation, wo er mit Slowenien gegen die Ukraine den Kürzeren zog (0:2, 1:1). "Das waren schon zwei spezielle Spiele, fast wie Pokalfeeling", erinnert sich Brecko etwas wehmütig an den bitteren K. o. im Ausscheidungsduell. Ein Aufstieg mit dem Club wäre wohl nicht das schlechteste Trostpflaster für den entgangenen Frankreich-Trip.

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