Gegen Rhein-Neckar Löwen: HCE träumt von Sensation

28.2.2019, 08:28 Uhr
Der letzte Held spielt gar nicht mehr für Erlangen: Maximilian Lux (l., heute Wetzlar) erzielte im Mai 2018 das 25:25 gegen die Löwen.

© Sportfoto Zink / DaMa Der letzte Held spielt gar nicht mehr für Erlangen: Maximilian Lux (l., heute Wetzlar) erzielte im Mai 2018 das 25:25 gegen die Löwen.

Zuletzt gab es vor allem knappe Niederlagen: 25:26 bei den Füchsen Berlin, 26:27 in Melsungen, 26:29 bei den Rhein-Neckar Löwen, 26:27 zu Hause gegen Meister Flensburg. Die Überraschungen, die liegen länger zurück (siehe Tabelle), die jüngste war ein 25:25 am 20. Mai 2018, das den Rhein-Neckar Löwen mit die Meisterschaft kostete.

"Ich weiß noch, wie wir mit den Fans im Rücken, mit einer sensationellen Stimmung ein Unentschieden schafften und fast gewonnen hätten", sagt Adalsteinn Eyjolfsson, der Erlanger Trainer. Auch Nicolai Theilinger, der lange vermisste Linkshänder, denkt gern an dieses Spiel gegen die übermächtigen Löwen zurück: "Man freut sich immer, gegen die großen Teams zu spielen", sagt der 27-Jährige, "am liebsten, wenn man sie stürzt." Wie am 9. Dezember 2014, der allerersten Saison nach dem Aufstieg. Da gewann der HCE sensationell gegen die Löwen mit 27:25. "Es herrscht immer große Motivation, das zu schaffen", sagt Theilinger. Dazu muss der HC Erlangen einen Tag erwischen, an dem alles funktioniert – und bei den haushoch überlegenen Rhein-Neckar Löwen wenig. "Wir müssen vor allem die Achse Schmid/Kohlbacher in den Griff bekommen", sagt Eyjolfsson.

Schwächelnde Löwen

Andy Schmid zählt auch mit mittlerweile 35 Jahren noch zu den besten Spielmachern der Welt, durchlebte zuletzt aber ein Formtief. Wie erschreckend abhängig der Pokalsieger und Vizemeister vom Schweizer ist, zeigte sich in den vergangenen Wochen, als die Löwen von sechs Partien vier verloren – und die Siege gegen Minden oder Kielce nur sehr hart erkämpft, oder in der Champions League glücklich zustande kamen. Vielleicht also war die Gelegenheit zur Sensation noch nie so gut für Erlangen?


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Immerhin haben sich die Löwen mit schon sieben Punkten Abstand auf Tabellenführer Flensburg aus dem Meisterschaftsrennen so gut wie verabschiedet. Aus dem Pokal schied der Titelverteidiger ebenfalls aus. Es bleibt nur die Champions League – doch auch da schwächelte das Team vom dänischen Weltmeistertrainer Nikolaj Jacobsen zuletzt.

Dabei ist es die letzte Chance für den Coach, sich mit einem Titel nach fünf Jahren in Mannheim zu verabschieden. Der Fokus liegt also nicht mehr auf der Liga - wenngleich die Rhein-Neckar Löwen fast zwei Wochen Zeit hatten, sich auf den HC Erlangen vorzubereiten.

Beim Außenseiter macht der deutliche Heimsieg gegen den Bergischen HC Mut. Die Stimmung ist wieder gut, "der Sieg wirkte wie ein Befreiungsschlag, es war ein Zeichen, dass wir nichts verlernt haben", so Theilinger. Mit derselben kämpferischen Einstellung und dem starken Niveau der Deckung aus dem BHC-Spiel, denkt Kevin Schmidt, der Sportliche Leiter, wäre eine Überraschung möglich. Auch wenn Nikolai Link und Dominik Mappes weiter fehlen.

"Wir dürfen Andy Schmid nicht in unsere Köpfe lassen", so Theilinger. Stattdessen soll man mit dem Publikum an die Sensation glauben. Es wäre mal wieder höchste Zeit dafür.

Die größten Bundesliga- Überraschungen des HCE:

14.10.14 Füchse Berlin 26:26

09.12.14 Rhein-Neckar Löwen 27:25

18.03.15 Flensburg-Handewitt 22:22

15.04.15 HSV Hamburg 34:31

29.05.15 Füchse Berlin 28:28

20.05.18 Rhein-Neckar Löwen 25:25

24.05.18 SC Magdeburg 31:29

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