Geniestreich des Kleeblatt-Cracks: Caligiuri kann's halt

21.2.2019, 11:59 Uhr
Kunstvoll in Kiel: Im April wird Marco Caligiuri 35, "aber ein paar Jahre hab' ich noch drin", sagt der SpVgg-Kapitän.

© Sportfoto Zink / WoZi Kunstvoll in Kiel: Im April wird Marco Caligiuri 35, "aber ein paar Jahre hab' ich noch drin", sagt der SpVgg-Kapitän.

"Das sieht man nicht allzu häufig", sinnierte der 34-Jährige über diesen einen Moment, in dem er dem aus seinem Tor geeilten Kieler Keeper Kenneth Kronholm den Ball an der Seitenauslinie abluchste, im Zweikampf aufmerksam behauptete und dann aus etwa 40 Metern Entfernung zielsicher in den Kasten der Störche bugsierte. Ein Tor für Fußballästheten, auch wenn die Partie 2:2 endete: Der angeschnittene Ball beschrieb eine elliptische Kurve und senkte sich genau zur rechten Zeit hinter der Linie.

Es war Caliguris erstes Tor in einer Saison, die nach einem Muskelfaserriss in der Sommervorbereitung schlecht begonnen hatte und schon den nahenden Abschied des Dauerbrenners anzukündigen schien. Unter Damir Buric spielte der mit insgesamt acht Dienstjahren am Laubenweg vereinstreueste Spieler im Fürther Kader kaum noch eine Rolle. "Wenn der Trainer mich brauchte, konnte er auf mich zählen", schilderte Caligiuri noch vor ein paar Wochen seine Rolle als Hinterbänkler. Gefallen hat ihm das nicht. Im letzten Spiel vor der Winterpause baute ihn Buric wieder ein. Nun ist er auch unter dessen Nachfolger Stefan Leitl eine feste Größe.

An einen Abschied im Sommer ist in diesen Tagen weniger denn je zu denken. Im April wird der Schwabe mit den italienischen Wurzeln 35. Aber was heißt das schon? "Ein paar Jahre hab’ ich noch drin", meint er. Wie berichtet, verlängert sich sein Arbeitspapier ab einer bestimmten Anzahl an Einsätzen automatisch um ein Jahr. Inzwischen sind sie froh in Fürth, diesen Passus in das Vertragswerk eingearbeitet zu haben. Zumal der Souverän der Fürther Abwehr nun auch noch seinen Torriecher entdeckt.

"... das zeigt schon Qualität" 

In die Auswahl zum "Tor des Monats" dürfte es sein Treffer in Kiel schaffen. Schätzt zumindest Stefan Leitl. Der neue Fürther Cheftrainer würde es dem Altmeister jedenfalls wünschen. "Die Art und Weise, in Bedrängnis und aus diesem Winkel – das zeigt schon Qualität", würdigte der Ex-Profi dieses Bravourstück. Es war Caligiuris erster Treffer seit dem Kopfballtor beim 2:2 gegen Duisburg am 6. Mai 2018. Dafür war er umso schöner.