Gerangel im Abwehrzentrum beim Kleeblatt

14.5.2013, 06:59 Uhr
Gerangel im Abwehrzentrum beim Kleeblatt

© Sportfoto Zink

Mergim Mavraj befand sich eigentlich im gewohnt ruhigen Erklärmodus. In dieser Saison hat der eloquente Berufsfußballer gegenüber den Medienvertreter schon so viele Niederlagen der Spielvereinigung ausdeuten müssen, da brachte ihn die letzte Heimschlappe gegen den SC Freiburg (1:2) auch nicht mehr aus der Fassung.

Doch dann kam am Samstag eine Frage, bei deren Beantwortung der 26-Jährige abrupt in eine energischere Tonart verfiel: „Ich und Lasse brauchen uns vor keinem Innenverteidiger zu fürchten.“ Am Ende des Satzes stand ein gefühltes Ausrufezeichen. Ursache der selbstbewussten Feststellung des albanischen Nationalspielers ist die Personalplanung des Kleeblatts.

Wie berichtet, ist der Bundesligaabsteiger dabei, den Ungarn Zsolt Korcsmar (24) für die Abwehrzentrale zu verpflichten. Thomas Kleine (35) bleibt ein weiteres Jahr in Fürth, der ausgeliehene Kevin Kraus (20) kehrt nach einer sehr starken Rückrunde vom 1. FC Heidenheim zurück, Michael Hefele (22) wurde bereits in der Winterpause vorzeitig bis 2015 verlängert. Macht summa summarum vier Innenverteidiger. Mehr lange Kerle in der Defensive braucht selbst ein Profi-Klub nicht in seinem Kader.

Gegen Freiburg spielten für Fürth Mavraj und Lasse Sobiech. Letzterer ist von Borussia Dortmund ausgeliehen und wird nach Einschätzung von SpVgg-Manager Rouven Schröder aller Voraussicht nach dorthin zurückkehren. „Dortmund gibt keine Rückmeldung.“ Im Klartext: Den Champions-League-Finalisten interessiert die Anfrage der Fürther zumindest momentan überhaupt nicht.

Bleiben noch fünf Anwärter übrig. Ist etwa ausgerechnet der Kapitän, der nominelle Kopf der Kleeblatt-Mannschaft überzählig? Es war genau diese Frage, die Mavraj empörte. Tatsächlich scheint sich der Führungsspieler, der in der fast abgelaufenen Saison genauso wie seine Nebenleute unter erheblichen Formschwankungen litt, mehr und mehr auf einen Verbleib in Fürth einzustellen. „Für jeden, der unter Vertrag steht, ist hier irgendwo ein Plätzchen frei“, meint Mavraj.

Fünf Tore als Verteidiger

Nach Auskunft von Manager Schröder hat bislang noch kein anderer Klub sein konkretes Interesse bekundet, den „interessanten Spieler“ aus seinem noch ein Jahr gültigen Arbeitsvertrag herauszukaufen. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund zeichnet sich hinter den Kulissen offenbar eine über die kommende Saison hinausgehende Übereinkunft mit dem Kleeblatt ab. Logische Konsequenz einer solchen Entwicklung wäre wiederum die Ausleihe einer der beiden Nachwuchskräfte in der Innenverteidigung – Kraus oder Hefele.

Die deutlich besseren Chancen auf einen Platz im neuen Fürther Kader hat aktuell wahrscheinlich Kevin Kraus. Nach überstandenem Kreuzbandriss fand er sich in der Dritten Liga ziemlich rasch zurecht. Gute Kritiken und fünf Tore in 16 Rückrundenspielen sprechen für das in Jugendzeiten bei Eintracht Frankfurt ausgebildete Abwehrtalent.

Michael Hefele, der bei seinen wenigen Einsätzen ordentliche Ansätze zeigte, konnte sich dagegen in diesem Jahr so gut wie gar nicht empfehlen. Ihn warf ein Mittelfußbruch zurück. Gut möglich, dass der an sich sehr robuste Pfaffenhofener einen ähnlichen Weg wie Kraus gehen muss, um seinen Stellenwert bei der Spielvereinigung zu erhöhen.

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