Gislason: "Ich kann mehr, als ich bislang gezeigt habe"

11.1.2016, 05:58 Uhr
So dynamisch wie in der Saisonvorbereitung möchte man Rurik Gislason beim 1. FC Nürnberg in Zukunft gerne häufiger sehen.

© Sportfoto Zink / DaMa So dynamisch wie in der Saisonvorbereitung möchte man Rurik Gislason beim 1. FC Nürnberg in Zukunft gerne häufiger sehen.

Rurik Gislaslon spielt am liebsten auf der rechten Seite. Genau da ist am Donnerstag ja ein Platz frei geworden. Alessandro Schöpf vergnügt sich bereits mit dem FC Schalke in Florida, wo er jetzt auch den obligatorischen Medizin-Check bestand.  "Ich freue mich riesig, dass ich nun hier bin", sagte eben jener Schöpf also bei seiner Vorstellung in Orlando. So ähnlich ließ sich auch Gislason im Sommer von seinem neuen Arbeitgeber zitieren. Seinen Beitrag zu einer erfolgreichen Saison wolle er leisten, die "Herausforderung 1. FC Nürnberg" habe ihn gereizt. Die Sportliche Leitung lobte seine Schnelligkeit und sein ausgezeichnetes Passspiel, womit er unter anderem auch bei Charlton Athletic und beim FC Kopenhagen für Aufsehen gesorgt hatte.

Weil ihm das in Dänemark nur noch hin und wieder gelang, wollte er sich beruflich verändern - in die Schlagzeilen schaffte er es in Nürnberg bislang aber nicht. Schuld daran war offenbar ein Überbein an der linken Ferse, woran sich seine Achillessehne rieb. Anfang Oktober ließ er sich deswegen in Basel operieren, seitdem geht es ihm von Tag zu Tag besser. "Ich möchte endlich wieder schmerzfrei sein", sagt Gislason. Acht Pflichtspiele bestritt er bislang für seinen neuen Club, nur eines über 90 Minuten. Die enttäuschende Zwischenbilanz spornt ihn an. Gislason hat sich im Sommer langfristig an den 1. FC Nürnberg gebunden, weil er hier etwas bewegen möchte. Der Verein, die Fans, die Stadt . "Nürnberg hat großes Potenzial", sagt Gislason, "jeder möchte, dass der Club wieder in die Bundesliga aufsteigt." Er natürlich auch.

Spätestens in der nächsten Woche, wenn sich die Mannschaft in Belek auf die Rückserie vorbereitet, möchte er wieder richtig angreifen. Aktuell muss er noch kürzertreten, was ihm sichtlich schwerfällt. Lieber heute als morgen wäre er gerne wieder eine Alternative für seinen Trainer, der viel von Gislason hält. Aber ebenfalls einsehen musste, dass die Umstellung auf eine andere Liga und ein anderes System etwas dauert. "Ich musste mich erst an den Club gewöhnen", sagt Gislason, der in Kopenhagen oft als rechte Spitze in einem klassischen 4-3-3 auflief. Mit mehr Freiheiten und weniger Defensivaufgaben als in Nürnberg.

Die EM als Fernziel

Gislason hat verstanden. Er weiß mittlerweile, was sein Trainer von ihm erwartet. Ex-Kollege Schöpf hat fast eineinhalb Jahre gebraucht, um den speziellen Anforderungen des deutschen Zweitliga-Fußballs gerecht zu werden. Bei Gislason soll es schneller gehen, er hat schließlich einiges vor in 2016. Mit dem Club, mit der Nationalmannschaft. Im Sommer würde er gerne an der EM in Frankreich teilnehmen. Was aber nur realistisch sein dürfte, wenn er sich vorher im Verein in Top-Form präsentieren sollte. Konstant, über Monate. Das weiß Gislason natürlich. Deshalb kann er es auch kaum erwarten, sich dem internen Konkurrenzkampf zu stellen. "Ich kann mehr, als ich bislang gezeigt habe", sagt Gislason; wenn alles optimal laufen sollte, möchte er am 6. Februar in München dabei sein.

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