"Go Mlady Go" bei der Radball WM

24.11.2017, 11:11 Uhr

Auf Bewährtes zu setzen, hat sich in den 120 Jahren seit der Vereinsgründung des RMC Lohengrin Stein als gut erwiesen. "Die Mladys" sind seit Jahrzehnten sportlich und organisatorisch ein Beweis dafür. Und weil die Steiner WM-T-Shirts 2016 so großen Anklang fanden, ließ Peter Mlady, einer der Radball-Trainer, wieder 300 Stück mit dem Aufdruck "Go Mlady Go" anfertigen. Diesmal nicht in Schwarz, sondern in Grün.

Dass diese Farbe im Volksmund für Hoffnung steht, daran will er nicht gedacht haben. Aber anfreunden kann sich mit dem Gedanken sicherlich nicht nur er, sondern jeder, der dieses Hemd trägt. Schließlich drückt er damit aus, was zumindest die Steiner, allen voran natürlich das Spielerduo, hoffen. Sie wollen einen noch größeren Erfolg als im Vorjahr im Kreis der sechs WM-Mannschaften, die um den Titel kämpfen: Österreich, Schweiz, Deutschland, Tschechien, Frankreich und Belgien.

Kurt Mlady, der Vorsitzende des RMC, bringt die Erwartungen auf den Punkt: "Des Trepperla ist Pflicht, in der Reihenfolge ist alles möglich." Dass die Spieler fit und fokussiert auf die drei Tage in Dornbirn sind, versteht sich von selbst. Ebenso, dass Österreich als Gastgeber und Titelverteidiger den Heimvorteil nutzen will.

Was ihn beim eigenen Team "durchaus zuversichtlich" stimmt für den zweiten WM-Auftritt gegen die WM-erfahrenen und mit Titeln dekorierten Konkurrenten aus Österreich und der Schweiz, ist die Erkenntnis, "dass unser Nervenkostüm zuletzt sehr stark war".

Ähnlich äußern sich die beiden Spieler, die sich in ihrer Einschätzung einig sind, dass zwischen den Spitzenteams, die sich aus vielen Spielen bestens kennen, "Kleinigkeiten den Ausschlag geben". Torwart Gerhard Mlady begründet sein generell gutes Gefühl auch mit "weniger Nervosität als im Vorjahr, denn jetzt wissen wir, was auf uns zukommt".

Bernd Mlady, der Feldspieler, spricht von ein bisschen mehr Routine dank der Erfahrungen der ersten WM-Teilnahme. Wichtig vor allem wegen des ungewohnten Spielmodus’ mit stundenlangen Pausen, in denen die Kunstradfahrer ihr WM-Programm abwickeln.

Um die Zeit dazwischen gut zu überbrücken, hat er "den Rückzug ins vertraute, also familiäre Umfeld" als beste Lösung ausgemacht. Und sonst? "Alles wie im Vorjahr, nur mit anderer Reihenfolge auf den Medaillenrängen", sagt er mit einem Lachen in der Stimme und dem Zusatz: "Schwierig wird’s und in jedem Spiel sehr knapp." Bundestrainer Matthias König, erstmals während der WM an der Bande verantwortlich, hält zusätzlich zum Trio der Medaillenkandidaten das Team aus Tschechien, bestehend aus Vater und Sohn, für ein "Überraschungspaket".

Jiri Hrdlicka, der am Endspieltag seinen 44. Geburtstag feiert und bereits 2003 und 2008 Weltmeister war, stellt zusammen mit Sohn Jiri junior (21) auch im "Familiensport" Radball, in dem jeder jeden kennt, eine ungewöhnliche Kombination dar.

Für seine Steiner Schützlinge rechnet König fest mit einer Medaille: "Ihre Ambitionen sind groß, wenn sie ihr Leistungsvermögen abrufen können, ist alles möglich." Und sollte es doch einmal kritisch werden, dann bleibt da ja immer noch der Blick auf die "Go Mlady Go"-T-Shirts auf der Tribüne – in hoffnungsvollem Grün.

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