Großes Rätselraten um Hacks Nachfolge beim Kleeblatt

Fürth - Der Paukenschlag ist verhallt, jetzt braucht es ein neues Orchester: Nach der für die Öffentlichkeit unerwarteten Ankündigung Helmut Hacks, sich Ende Juli von der SpVgg Greuther Fürth zurückzuziehen, schießen die Gerüchte ins Kraut, wie die Führungsebene aussehen wird. Von Vertrauten kommen verschiedene Hinweise.

So wirklich überrascht hat die Ankündigung von Helmut Hacks Rücktritt niemanden aus dem Führungszirkel. "Ich hatte ein Gefühl", verrät Günter Gerling, zuletzt Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, "und das Gefühl hat sich bestätigt." Auch Aufsichtsratsmitglied Thomas Sommer sah sich nach Aussagen im Winter vorbereitet: "Er hat im Januar darum gebeten, dass wir Nachfolger suchen sollen."

Nun wird sich zeigen, ob alle ihre Hausaufgaben gemacht haben. Holger Schwiewagner, Vizepräsident und zweiter Geschäftsführer der Fußballabteilung, betont: "Wir haben intensive Diskussionen und Gespräche geführt, und das nicht erst seit gestern, sondern seit Monaten." Die Sachlage stellt sich so dar: Helmut Hack ist bis zum 31. Juli Präsident des Vereins und gleichzeitig Geschäftsführer der Fußball-GmbH & Co. KG. Er selbst nannte gegenüber den Fürther Nachrichten als möglichen Nachfolger in der Geschäftsleistung wie selbstverständlich den Namen Schwiewagner.

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Fürth

21.4.2015, 19:30 Uhr

Vom Dorfklub zum Bundesligisten: Helmut Hack und die SpVgg

Auf die Frage, wo sich der Angesprochene in der zukünftigen SpVgg sieht, gibt der 40-Jährige eine eher zurückhaltende Antwort: "Es geht mir nicht um meine Person, sondern um Inhalte und Verantwortlichkeiten. Die Inhalte müssen passen, damit wir die SpVgg in eine gute Zukunft führen."

Den Namen Fred Höfler, bald scheidender Geschäftsführer der Tucher Bräu und Sponsor des Kleeblatts, der als möglicher Kandidat für ein Führungsamt gilt, will Schwiewagner nicht kommentieren. "Ich möchte keine Namen diskutieren, solange wir intern Gespräche führen." Auf Nachfrage bestätigt er nur: Mit Höfler, unter dem er einst bei der Brauerei arbeitete, führte er bis zur Aufsichtsratssitzung am Donnerstagabend keine Gespräche in dieser Sache.

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Kommentar: Hacks Rücktritt ist eine tiefe Zäsur

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Wohl aber hat Thomas Sommer schon mit Höfler gesprochen. Für den Immobilienmakler und Sponsor des Stadionnamens ist der 62-Jährige ein Wunschkandidat für eine Führungsposition bei der SpVgg. Sommer verrät: "Fred Höfler könnte sich das auch vorstellen. Er wohnt in Fürth, ist bodenständig und loyal."

Dank seiner hervorragenden Kontakte in die Wirtschaft könne er neue Sponsoren anlocken. Denn Sommer ist der Meinung: "Wir brauchen keinen Youngster, wir brauchen einen, der frei ist, ohne Firma im Hintergrund."

Ämterhäufung und Machtfülle

Doch welches Amt wird in der Ära nach Hack überhaupt das einflussreichste sein? Nach dem aktuellen Konstrukt bestellt das Präsidium des Vereins die Geschäftsführung der Fußballabteilung. Hack durfte, nachdem ihn die Mitglieder des e.V. zum Präsidenten gewählt hatten, das fünfköpfige Präsidium selbst vorschlagen: Mit drei Vizepräsidenten und dem beratenden Mitglied Jürgen Schmidt setzte er sich dann auch als Geschäftsführer ein. Gleichzeitig war Hack Gesellschafter der Fußball-KG.

Diese Ämterhäufung und Machtfülle wird so wohl keine Zukunft haben. Gerling rechnet damit, dass seine Tage im Präsidium gezählt sind. Ohne Groll sagt er: "Man muss einem neuen Präsidenten ja die Möglichkeit geben, neue Vizepräsidenten zu bestimmen."

Neue Machtverhältnisse

Sommer pocht schon jetzt darauf, die Satzung zu ändern. Er spricht sich für eine Stärkung des Aufsichtsrats aus, hier sollen zukünftig mehrere Köpfe entscheiden, auch über Transfers. Das Gremium ist vor eineinhalb Jahren mit Sommer auf sieben Personen erweitert worden, "die Größe reicht", findet er. Nur die Machtverhältnisse sollten sich ändern, weg von der Einzelperson Präsident, hin zu den Aufsichtsratsmitgliedern. Sein Wunsch: "Sie sollen in Zukunft von den Vereinsmitgliedern gewählt werden."

Dass Helmut Hack und Holger Schwiewagner sich darüber auch Gedanken gemacht haben, steht außer Frage. Trotzdem betont Gerling zur Sicherheit: "Der Rücktritt war ja keine Ad-hoc-Entscheidung. Helmut Hack ist ja einer, der langfristig plant." Nun ist ganz Fürth gespannt, wie es weitergeht. Doch Schwiewagner drückt auf die Bremse: "Wir werden bald zu ersten Ergebnissen kommen. Das kann am Montag sein oder erst übernächste Woche."