Guter Beginn, aber: Den Ice Tigers ging in Berlin die Luft aus

16.1.2015, 22:42 Uhr
Guter Beginn, aber: Den Ice Tigers ging in Berlin die Luft aus

© Foto: Sportfoto Zink

Bis zum Spiel gegen die Thomas Sabo Ice Tigers mussten die Hauptstädter nur 37mal die Scheibe aus dem Kasten holen – und bei diesen 37 Gegentoren blieb es auch nach den 60 Minuten am Freitag, denn die Gäste aus Nürnberg schafften es nicht, Eisbären-Keeper Mathias Niederberger auch nur einmal zu überwinden. Die logische Konsequenz: Nach vier Siegen am Stück kassierten die Ice Tigers mit 0:3 (0:0, 0:1, 0:2) erstmals wieder eine, noch dazu verdiente Niederlage.

Den neunten Platz in der Tabelle konnten die Jiranek-Schützlinge allerdings behalten, doch sind die Kölner Haie (5:4 nach Penaltyschießen gegen Augsburg) und die Krefeld Pinguine (3:2-Sieger nach Verlängerung gegen Hamburg) wieder hautnah an die Ice Tigers herangerückt. Der Kampf um die Play-off-Plätze spitzt sich weiter zu, und bleibt mit Sicherheit bis zum letzten Vorrundenspieltag spannend.

Die Niederlage in Berlin, sie mag ein kleiner Rückschlag für Patrick Reimer und Co. sein. Aber sie darf die Mannschaft nicht von ihrem zuletzt eingeschlagenen Weg abbringen lassen. Dass die Erfolgsserie auch schnell wieder abreißen kann, war jedem bewusst. Natürlich hätten die Ice Tigers auch aus Berlin gerne etwas Zählbares mitgenommen (und wenn es nur ein Punkt gewesen wäre), aber dann hätten sie an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen müssen.

Das aber gelang den Gästen nur in den ersten 20, 25 Minuten. Da sahen die über 14 000 Zuschauer ein temporeiches Spiel mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Nur mit dem Toreschießen wollte es auf beiden Seiten nicht klappen, obwohl Chancen hüben wie drüben durchaus vorhanden waren. Reimer (4.) und Corey Locke (8.) hatten die Besten für Nürnberg, Petr Pohl (14.) vergab für Berlin die mögliche Führung.

Auch wenn es nach 20 Minuten noch torlos stand, die Ice Tigers hatten sich bis dato achtbar verkauft. Und auch im zweiten Abschnitt sah es anfangs noch gut für die Gäste aus, ehe mit der ersten Nürnberger Strafzeit (25.) der Faden riss. Drei weitere Hinausstellungen in den folgenden Minuten ließen Reimer und Co. nicht mehr ins Spiel zurückfinden. Beim vierten Unterzahl schlug es dann auch erstmals im Tigers-Kasten ein (36.).

Der Anfang vom Ende, denn die abwehrstarken Berliner ließen danach nichts mehr anbrennen. Der Ex-Nürnberger Casey Borer (schon Vorlagengeber beim 1:0) versetzte seinem früheren Arbeitgeber mit einem strammen Distanzschuss (45.) dann endgültig den Todesstoß.

Die am Ende müde wirkenden Ice-Tigers-Profis konnten sich nicht mehr gegen die Niederlage aufbäumen und kassierten 24 Sekunden vor der Schlusssirene gar noch das 0:3, nachdem Andreas Jenike kurz zuvor für einen sechsten Feldspieler vom Eis gegangen war. Damit fiel die Niederlage vielleicht um ein Tor zu hoch aus, verdient war der Sieg für die wiedererstarkten Berliner aber allemal.

Für die Ice Tigers geht es am Sonntag (17.45 Uhr/ServusTV) mit dem Heimspiel gegen den Tabellennachbarn Kölner Haie weiter.

Berlin: Niederberger – Haase, Hördler; Borer, Trivellato; Baxmann, Sharrow – L. Braun, Olver, Tallackson; Rankel, Talbot, Mulock; Busch, Miettinen, Pohl; Ziegler, Bell / Nürnberg: Jenike – Klubertanz, Eriksson; Nowak, Joslin; Wyman, Printz – P. Reimer, Reinprecht, Ehliz; James, Kaufmann, Möchel; Buzas, Jaspers, Pföderl; Oblinger, El-Sayed, Locke / SR: Haupt/
Rohatsch (Kempten/Lindau) / Zuschauer: 14 060 / Strafminuten: Berlin 12 – Nürnberg 10 (Oblinger, Eriksson je 4, Nowak 2) / Tore: 1:0 (35:16) Rankel (5-4), 2:0 (44:52) Borer, 3:0 (59:36) L. Braun (4-6).

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