Halbfinale! Bamberg bringt's in Bonn zu Ende

16.5.2017, 22:35 Uhr
Halbfinale! Bamberg bringt's in Bonn zu Ende

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Eine wichtige Personalie zu Beginn: Josh Mayo, der die Bamberger Defense in Spiel eins vor große Probleme stellte, war wegen einer Oberschenkelverletzung nicht im Kader der Gastgeber. Offensiv machte Bonn dennoch viel richtig, der ehemalige Bamberger Ryan Thompson übernahm das Kommando und half früh mit, den Hauptrunden-Siebten in Führung zu bringen. Bamberg blieb aber dran und war nach etwa fünf Minuten auch in diesem wichtigen Spiel angekommen. Auffällig im ersten Viertel: Die Oberfranken warfen lediglich 35 Prozent aus dem Feld, besonders von der Dreier-Linie traf Bonn die bessere Wurfauswahl. Außerdem bekam das Team von Andrea Trinchieri nur wenig Zugriff unter dem Korb und ließ zu viele Offensivrebounds zu.

In der Folge starteten beide Teams kleine Serien, konnten sich in der Folge aber nicht entscheidend absetzen. So blieb es auch bis zur Halbzeit ein offener Schlagabtausch, der hauptsächlich von der Spannung lebte. Mit einer 38:37-Führung für Bamberg ging es dann in die Pause. Die Zuschauer sahen ein spannendes Playoff-Spiel, unter ihnen auch ein gut verkleideter, aber dennoch bekannter Star: Dennis Schröder von den Atlanta Hawks, einer von drei Deutschen in der nordamerikanischen Profiliga NBA, wollte seinen Kumpel Daniel Theis unterstützen. Der Bamberger Power Forward spielte vor einigen Jahren gemeinsam mit Schröder in Braunschweig.

Ein NBA-Star im Publikum

Nach der Halbzeit erwischte zunächst der deutsche Meister den besseren Beginn, Bonn biss sich aber wieder in die Partie. Das Trinchieri-Team verbesserte seine Dreier-Quote enorm, allen voran Nicolo Melli und Janis Strelnieks nutzten ihre Wurfgelegenheiten und ermöglichten Bamberg nach drei gespielten Vierteln eine knappe, aber gegen die bissigen Bonner wichtige Vier-Punkte-Führung. Trotzdem war auch in diesem Spiel zu sehen: Die Baskets verstehen es, Bamberg die spielerische Leichtigkeit zu nehmen und setzen die Oberfranken so enorm unter Druck.

Mitte des letzten Viertels gelang es Bamberg, die Führung erstmals zweistellig auszubauen: Mit 13 Punkten führte der Favorit knapp vier Minuten vor Ende der Partie, der Sekt in der Kabine wurde wohl schon kalt gestellt - dann erwies sich Bonn aber einmal mehr als unangenehmer Gegner und verkürzte seinerseits den Rückstand auf nur noch sechs Punkte 113 Sekunden vor der Schlusssirene. Andrea Trinchieri nahm die Auszeit, wenn auch etwas spät, und versuchte so seinem Team nochmal etwas Ruhe zu verschaffen. Bamberg spielte die Uhr clever herunter und baute den Vorsprung wieder aus.

Halbfinale gegen die Bayern

Ein hartes Stück Arbeit, das für Bamberg aber nur ein kleiner Teil auf dem Weg zur Meisterschaft sein soll. Bester Werfer der Partie war der Bonner Gamble mit 17 Zählern, auf Bamberger Seite kamen Melli und Zisis auf jeweils 15 Punkte. Schlüssel zum Erfolg der Oberfranken war auch das gute Ballhandling, insgesamt 19 Turnover provozierte das Trinchieri-Team und konnte so die leichte Unterlegenheit im Rebounding ausgleichen.

Im Halbfinale warten nun die Basketballer des FC Bayern, die sich in einer hochkarätigen Partie mit 87:82 gegen ALBA Berlin durchsetzten und die Serie ebenso wie Bamberg mit 3:1 für sich entschieden. Spiel eins des Halbfinals steigt am Sonntag in der Domstadt, gegen die spielstarken Bayern wird es für den deutschen Meister definitiv nicht leichter - in der Hauptrunde verloren die Brose-Boys eines der beiden Spiele gegen die Münchner mit 59:67.

Telekom Baskets Bonn: Gamble (18 Punkte), Thompson (15), DiLeo (12), Bartolo (7), Sanders (5), Silins (3), Barovic (3), Horton (2), Richter (2).

Brose Bamberg: Melli (15), Zisis (15), Strelnieks (11), Theis (11), Causeur (9), Radosevic (6), Miller (4), Staiger (3), Lô (2), Heckmann.

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