Hambüchen vor Comeback: Schlaflos am Reck

22.6.2016, 17:00 Uhr
Bloß nicht danebengreifen: Fabian Hambüchen berichtet von seinen Qualen während der Genesungszeit.

© dpa Bloß nicht danebengreifen: Fabian Hambüchen berichtet von seinen Qualen während der Genesungszeit.

Ganz im Zeichen der Olympia-Qualifikation stehen die 76. deutschen Turn-Meisterschaften am Wochenende in Hamburg. Bei den Männern versucht Fabian Hambüchen bei seinem Saisonstart nach langer Verletzungspause, die Chancen auf eine Rio-Fahrkarte zu wahren. "Wenn Fabian hier meldet, gehe ich davon aus, dass er in Top-Verfassung ist", meinte Cheftrainer Andreas Hirsch zum Wiedereinsteig seines einstigen Vorturners.

Hambüchen hat im Vorfeld allerdings erneut seine Qualen während der dreimonatigen Zwangspause geschildert. "Ich bin nachts dauernd wach geworden. Ich konnte drei Monate nicht nicht mehr richtig schlafen. Das kratzt irgendwann an der Psyche und machte mich fertig. Dauernd war ich übermüdet", sagte der Ex-Weltmeister der SportBild.

Als große Gefahr sieht er, dass er die Belastung im Training zu schnell steigert und die Probleme wiederkommen. In den Wochen ohne Training habe er viel Muskelmasse verloren. "Am Oberkörper bin ich definitiv etwas schmaler geworden. Ich versuche, es zu meinem Vorteil zu nutzen. Ich will jetzt mit etwas weniger Gewicht ins Rennen gehen und die Geschwindigkeit mehr in den Vordergrund rücken", kündigte der 28-jährige Hesse an.

Starke Turner - auch bei den Frauen

Der Ex-Weltmeister kann zudem keinen Sechskampf bestreiten, so dass Andreas Toba (Hannover), Marcel Nguyen und Lukas Dauser (beide Unterhaching) die Anwartschaft auf die Nachfolge des 38-maligen Meisters anmelden. Als Kriterien für die Olympia-Qualifikation bezeichnete Hirsch am Mittwoch in Hamburg die Chancen auf Finalplätze und Medaillen in Rio. Zwölf Turner nominiert er nach den Meisterschaften für die entscheidende zweite Qualifikation am 9. Juli in Frankfurt/Main.

Bedeckt hielt sich auch Frauen-Bundestrainerin Ulla Koch über die Favoriten im Mehrkampf. "Wir haben fünf Frauen, die alle sehr stark sind", meinte die Trainerin. Neben Titelverteidigerin Elisabeth Seitz, ihrer Vorgängerin Kim Bui (beide Stuttgart) und deren Trainingsgefährtin Tabea Alt kommen die beiden Chemnitzerinnen Sophie Scheder und Pauline Schäfer für den Vierkampf-Erfolg – und damit die Olympia-Tickets – in Frage.

 

 

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