Handball-Krieger Horak: Abschiedstour des Bärtigen

22.4.2017, 07:42 Uhr
"Emotional ist es immer", sagt Pavel Horak. Der Tscheche wechselt zur kommenden Saison nach Weißrussland und verabschiedet sich in den letzten Spielen von den Fans in der Handball-Bundesliga.

© Sportfoto Zink / MaWi "Emotional ist es immer", sagt Pavel Horak. Der Tscheche wechselt zur kommenden Saison nach Weißrussland und verabschiedet sich in den letzten Spielen von den Fans in der Handball-Bundesliga.

Einmal kurz wird der Ausdruck weich, umspielt ein Lächeln das bärtige Gesicht des kompromisslosen Abwehrhünen. "Emotional ist es immer", sagt Pavel Horak, "wenn eine längere Ära endet wie bei mir in Deutschland." Nach dieser Saison schließt sich der 34-Jährige dem weißrussischen Meister BGK Meshkow Brest an.

Auch weil der HC Erlangen mit ihm nicht verlängern wollte. "Ich bin nicht enttäuscht. Ich habe die Möglichkeit, bei einem Champions-League-Teilnehmer weitere zwei Jahre zu spielen", sagt Horak. "In Deutschland laufen viele junge Spieler auf, aber ich schaffe es immer wieder, mit denen mitzuhalten. Ich fühle mich nicht zu alt. Manchmal sind meine Knie von etwas anderem überzeugt. Aber ich glaube, ich kann noch das ein oder andere Jahr gut Handball spielen."

Noch acht Spiele für den HCE

Sechs Jahre hat Pavel Horak in Göppingen Handball gespielt. Am Sonntag trifft er auf seinen ehemaligen Verein, zum letzten Mal in der Bundesliga. "Das muss man genießen können, dass man die vollen Hallen noch einmal erleben darf. In den anderen Hallen in Europa ist das nicht oft der Fall. Man weiß das zu schätzen, wenn es irgendwann aufhört."

Noch allerdings hat der Tscheche gemeinsam mit dem HCE acht Spiele zu bestreiten, in denen es besser laufen soll als zuletzt im Bergischen. Mit 26:28 haben die Erlanger beim Abstiegskandidaten verloren.

Schlechte Tor-Ausbeute

"Stinksauer" war Trainer Robert Andersson nach dem Spiel. Auch Tage später ist der Zorn noch nicht verraucht. "Wir hätten es gewinnen müssen. Bislang war das nie so deutlich. Deshalb war ich länger enttäuscht als normal, Stunden, Tage. Aber man sollte trotzdem loslassen, sich auf neue Trainingsinhalte vorbereiten und neue Ideen haben."

Die Erlanger müssen ihre schlechte Wurfquote verbessern. Dafür hat sich Andersson ein paar Übungseinheiten extra einfallen lassen. "Wir waren nur am Laufen und Bälle-ins-Tor-Werfen", sagt Horak. Gegen Göppingen soll alles besser werden. Dann wird seine Abschiedstour nicht nur emotional, sondern auch erfolgreich.

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