Handballer des TV Gunzenhausen stehen vor Aufstieg

29.3.2014, 14:22 Uhr
Handballer des TV Gunzenhausen stehen vor Aufstieg

© Kowal

Will Gunzenhausen im Aufstiegsrennen am Sonntag ab 14 Uhr bei der im Mittelfeld platzierten Landesligareserve der HSG Lauf/Heroldsberg allerdings nicht straucheln, sollten solch extreme Leistungsschwankungen wie gegen den ESV Flügelrad jedoch abgestellt werden. Zu Beginn konnte der Eindruck gewonnen werden, dass die Gunzenhäuser die Eisenbahner aus der Halle schießen wollten.

Eine sicher stehende TV-Abwehr sorgte für vier blitzsaubere Tore über Tempogegenstöße und eine zweite Welle. Erst ein abgefälschter Ball aus dem Mittelblock bescherte Flügelrad den ersten Treffer. Im weiteren Verlauf bauten die Hausherren den Vorsprung zwar kontinuierlich auf sechs Tore aus (8:2, 10:4, 12:6), für ein weiteres Davoneilen standen sich die TVGler allerdings teilweise sprichwörtlich selbst im Weg. So landete bespielweise ein von Marco Tiefenthaler initiierter Tempogegenstoß statt in den Händen von Lukas Hanselmann auf dem Rücken des in die Flugbahn des Balles gelaufenen Armin Butz.

Aber auch im Abschluss ließ die Konzentration der Altmühlstädter zu wünschen übrig. So schön sie selbst eine aggressive 5:1-Deckung der Gäste zu lösen wussten, am Ende des Tages zählt halt nur wie oft der Ball hinter der gegnerischen Torlinie gelandet ist. Betrachtet man die Möglichkeiten und die oft auch schön heraus gespielten Chancen im Verhältnis zum Pausenstand, war Flügelrad mit dem 17:11 noch gut bedient.

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich dasselbe Bild wie schon im ersten Durchgang. Das Leistungsvermögen der Gunzenhäuser schien immer noch einen „Wackler“ zu haben und schwankte nach wie vor zwischen Augenschmaus und Unvermögen. Die beiden jungen Unparteiischen glichen sich den Leistungsschwankungen anscheinend an, sodass manche Situation schon zur Slapstick-Einlage mutierte. So musste Sebastian Schulten eine zweite Welle abbrechen, weil ein Flügelrader beim frühzeitigen Abwehrversuch bei 20 Metern frontal auf ihn zulief. Den beiden Schiedsrichtern muss für ihre Entscheidung auf Stürmerfoul durch den TV-Linkshänder allerdings zu Gute gehalten werden, dass es immer unglücklich aussieht, wenn 120 Kilogramm auf halb so viel Masse treffen.

In den Schlussminuten legten die TV-Handballer noch einmal eine Schippe drauf und bauten den Vorsprung von sechs auf neun Tore aus. Die Krönung bzw. für die Vervollständigung des Bildes „komisches Spiel“ sorgte der Ausfall der Uhr in den letzten Sekunden, in dessen Wirrungen das eigentlich reguläre 33:23 durch Markus Rudolph unter ging.

Sollten die Mannen von Trainer Michael Butz das Spiel am Haberloh in Lauf gewinnen, ist der Aufstieg – so Gott und der BHV wollen – Gunzenhausen nicht mehr zu nehmen. Aber gerade die TVGler wissen ja, dass das Reglement des bayerischen Handballverbands manchmal eine Wundertüte sein kann. Schließlich war Gunzenhausen in den letzten drei Jahren Bezirksoberligaspielzeiten selbst Nutznießer ständig geänderter Auf- und Abstiegsregelungen.

Um keine bösen Überraschungen zu erleben, wollen die Gunzenhäuser jede noch ausstehende Partie  gewinnen. Die erste Schritt davon am Sonntagnachmittag. Das Hinspiel wurde zwar souverän mit 33:20 gewonnen, doch die Heimspielergebnisse der Hausherren gegen vor ihnen platzierten Mannschaften sollten eine Warnung sein. Gegen Tuspo Nürnberg schaffte die HSG ein Unentschieden (29:29) und gegen 46 Nürnberg (25:21) sowie Rothenburg II (29:26) wurde gewonnen. Lediglich gegen Tabellenführer Altenberg gab es eine Niederlage (24:29).


TV Gunzenhausen: Tiefenthaler, Ballenberger, Zatschker, A. Butz(6), Rudolph (6), Schulten (3), F. Hanselmann (10), Hüttel (2), Wilhelm, Blenk, L. Hanselmann (2), Reißig (3/1).

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