HC Erlangen feiert Handballfest im Wohnzimmer
5.2.2016, 20:52 Uhr
Im Mittelpunkt standen natürlich die Gold-Jungs, die sogar die Europameisterschaftstrophäe mit nach Nürnberg gebracht hatten. Sie traten am späteren Abend gegen das All Star Team der Bundesliga an. Als die Nationalspieler die Spielfläche betraten, kannte der Jubel keine Grenzen mehr, die 7500 Zuschauer, die mittlerweile alle da waren, feierten ihre EM-Helden mit tosendem Applaus.
Zum Auftakt stand allerdings der HC Erlangen in seinem "Wohnzimmer" im Mittelpunkt. Während sich die Arena noch langsam füllte - parallel stellten sich die All Stars den Autogrammwünschen der Fans - trat das Team von Robert Andersson gegen die B-Nationalmannschaft an und sicherte sich im letzten Test vor dem Ligaspiel in Rostock ein 30:30-Unentschieden.
Keeper Mario Huhnstock fand die Atmosphäre jedoch "komisch": "Es war schon anders als sonst, die Ränge waren halb leer und jeder wartete eigentlich auf etwas anderes.2 Die Partie war aber zumindest genau das ernsthafte Handballspiel, das sich Robert Andersson gewünscht hatte, denn das Team seines Gegenübers Markus Baur machte den Erlangern das Leben zunächst ziemlich schwer.
Bis zur 15. Minute legte die DHB-Auswahl immer wieder bis zu drei Tore Vorsprung vor. Mit zwei schönen Kontern sorgte Ole Rahmel dann aber für den viel umjubelten 9:9-Ausgleich – und die "Ole Rahmel"-Sprechchöre waren auch bei diesem Event sofort da, selbst wenn es eigentlich gar kein echtes Heimspiel für die Erlanger war.
Für den Rechtsaußen war es aber jedenfalls genau die Partie, die ihm liegt. Über viele Gegenstöße konnte er sich in Torlaune spielen, war am Ende sechsmal erfolgreich. Für Rahmel war es das zweite All Star Game, spielte er doch vergangenes Jahr selbst noch im All Star Team.
Ein Wimpernschlag zu spät
"Das ist gar nicht zu vergleichen", sagte er. "Letztes Mal war es ein Spaßspiel, diesmal der letzte Härtetest vor der Partie am Mittwoch. Darauf liegt auch unser Fokus, unser Ziel ist der Aufstieg." Ganz so habe man sich den letzten Test allerdings nicht gewünscht, sagt Rahmel: "Die Deutsche Mannschaft ist nicht so eingespielt, wir wollten deren Spiel eigentlich unterbinden, haben dann aber ganz schwer in die Partie gefunden und mussten uns aus dem Rückstand wieder heraus kämpfen."
Das ist den Erlangern aber recht gut gelungen, in die Pause ging es mit einem 17:15, später lag man 21:18, 24:21, in der 51. Minute sogar mit 28:24 vorn. Doch dazwischen hatte der DHB-Nachwuchs immer wieder den Ausgleich geschafft, zuletzt beim 30:30 wenige Sekunden vor Schluss. Der vermeintliche Siegtreffer des HCE durch Oliver Heß kam dann einen Wimpernschlag zu spät, es blieb beim 30:30. Doch Ole Rahmel sah das positiv: "Die Generalprobe darf ruhig in die Hose gehen."
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