HC Erlangen mit einer furiosen zweiten Halbzeit

ERLANGEN - Derby-Time in der Erlanger Karl-Heinz-Hiersemann-Halle: Nach dem ewigen Prestigeduell der Bundesliga-Reserven traf das Frauen-Team des HC Erlangen auf die Nachbarn von der HG Zirndorf.

Nicht nur aufgrund der räumlichen Nähe sollte das Heimspiel gegen Zirndorf eine enge Angelegenheit werden. In der Handball-Bayernliga rangierten die Gäste mit einem Punkt Vorsprung auf den HCE auf Rang vier, einen Platz vor den Erlangerinnen um Kapitän Viktoria Peters.

Nervös machte das die HCE-Spielerinnen nicht. Erlangen erwischte den besseren Start und konnte 3:0 in Führung gehen, auch weil Kira Knauer, diesmal von Beginn an im Tor, drei freie Würfe der Gäste entschärfte.

In der Folge standen sich die Erlangerinnen aber zu oft selbst im Weg. Ungenaue Pässe und zaghafte Abschlüsse sorgten für Unsicherheit, die sich auch in der Abwehr breitmachen sollte. Die Defensive wurde zusehends wackliger und bot der HG mehr und mehr Raum.

Zirndorf kämpfte sich heran und übernahm beim Stand von 10:11 aus Sicht der Gastgeberinnen das erste Mal die Führung. Vor dem Pausenpfiff kam der HCE nicht mehr heran, mit 12:13 ging es in die Kabine.

Dort allerdings musste der Trainer Elmar Ehrich die richtigen Worte gefunden haben. Früh kamen seine Spielerinnen wieder aufs Feld und die 350 Zuschauer, darunter auch zahlreiche Unterstützer der Gäste, erlebten eine von Grund auf veränderte Heimmannschaft.

Plötzlich nahmen die Erlangerinnen die Zweikämpfe bissiger an und die Abwehr arbeitete kompakter im Zentrum. Mit zwei sehenswerten Gegenstoßpässen läutete die eingewechselte Torfrau Vera Vierheilig die Attacke der Hausherrinnen ein. Über 13:13 und 17:13 setzte sich der HCE auf 22:14 ab.

Zirndorf hatte nichts mehr entgegenzusetzen und wurde förmlich überrannt. Die Vorentscheidung war gefallen und bis zum Ende ließen die Erlangerinnen die Gäste nicht mehr näher als auf 26:22 heran. Bis zum Schlusspfiff bauten die Hausherrinnen den Vorsprung sogar noch aus.

Mit dem hochverdienten 29:23-Sieg rücken die HC-Frauen auf den dritten Tabellenplatz vor und sind damit weiterhin der stärkste Aufsteiger in die Bayernliga. Besonders erfreut war Trainer Ehrich über den Einstand der A-Jugendlichen Laura Brockschmidt, die nach langer Rehaphase ihr erstes Spiel im Frauen-Team bestritt und fünf Feldtore gegen einige ihrer alten Mannschaftskameradinnen beisteuern konnte.

HC Erlangen: Knauer, Vierhielig (beide Tor); Brockschmidt 5, Franze 2, Friedl 5, Lang, Lenhard 3, Nübel 3, Peschko 3/2, Peters 3, Theobald 2, Walzik, Zimmermann 2.