HCE: Außenseiter fordert die WM-Helden

20.2.2015, 14:52 Uhr
HCE: Außenseiter fordert die WM-Helden

© Foto: Harald Sippel

Auch für HC–Trainer Frank Bergemann, der eigentlich lieber in die Zukunft als in die Vergangenheit schaut, ist das eine gute Erinnerung: „Eigentlich ist das schon zu weit weg, aber wir haben in diesem Spiel gut dagegengehalten. Der VfL war hervorragend in die Saison gestartet und wir haben diesen Lauf unterbrochen.“

Inzwischen ist der Traditionsverein wieder gut in Tritt gekommen. Den Schwächephasen vergangener Spielzeiten ist man mit kluger Personalpolitik entgegengetreten und so ist auch im Verein selbst die nötige Ruhe eingekehrt. Allerdings sieht man sich in Gummersbach unter Zugzwang gegen den Liganeuling aus Erlangen. So spricht man im VfL-Lager von einem 4-Punkte-Spiel, denn bei einem Sieg würden die Schützlinge von Trainer Emir Kurtagic neun Punkte Vorsprung auf den HCE aufweisen. „Im Falle einer Niederlage, müsste der VfL angesichts der Ausgeglichenheit der Liga in dieser Saison und der Tatsache, dass am Ende der Saison vier Vereine den bitteren Weg in die 2. Liga antreten müssen, den Blick wieder nach unten richten“, heißt es von den Oberbergischen.

Namhafter KVfL–Kader

Dem VfL Gummersbach ein zweites Mal eine Niederlage beizubringen dürfte allerdings ein harter Brocken werden. „Sie haben eine sehr bewegliche Deckung und kommen von hinten über Raul Santos und Florian von Gruchalla“, analysiert Bergemann. Über Santos müsse man nach seinem starken WM-Auftritt für Österreichs Nationalteam nichts mehr sagen, meint der Erlanger Coach, und Gruchalla sei einer der besten Außenspieler der Liga. Dazu komme mit Christoph Schindler der Strippenzieher in der Mitte, der vom Isländer Gunnar Steinn Jónsson unterstützt wird. „Sie haben nicht nur Masse sondern auch Klasse im Kader, darunter viele junge talentierte Spieler.“

„Das Heimspiel in ihrer Schwalbe Arena wird ihnen zusätzlich Auftrieb geben“, so Bergemann. Dort wollen die Gummersbacher ihrem WM-Helden, Torhüter Carsten Lichtlein, einen würdigen Empfang bereiten und das erste Heimspiel des Jahres 2015 zelebrieren. Zumal der Jahresauftakt mit der 28:33-Niederlage in Magdeburg daneben gegangen war. „Sie haben dort aber einen Riesenkampf geliefert“, registrierte Bergemann. Im Heimspiel dürfte nun mit reichlich Rückendeckung vom heimischen Anhang zu rechnen sein, schon Mitte der Woche hatte der VfL über 3000 verkaufte Tickets vermeldet.

„Die Woche war krass“

Die Vorbereitung auf die Partie verlief für die Erlanger alles andere als optimal: „Die Woche war krass“, sagt Frank Bergemann, der wegen der Grippewelle nun auf die andere Hälfte seiner Mannschaft verzichten musste. Mitfahren werden aber alle, auch wenn hinter Sebastian Preiß und Christoph Nienhaus zuletzt noch Fragezeichen standen. Siggi Sveinsson und Oliver Heß haben bereits wieder mit dem Training begonnen. Sollte Heß noch nicht wieder voll bei Kräften sein, kann Frank Bergemann auf dieser Position seit neuestem auch auf Nicolai Theilinger setzen. „Er passt sich gut ins Team ein, spielerisch und menschlich. Das kann man schon sehen“, sagt der HC-Coach über seinen Neuzugang, der seit Montag das Erlanger Trikot trägt. Das bestätigt der 23-Jährige und gibt sich selbstbewusst: Bei seiner Premiere in Gummersbach wolle man auf jeden Fall etwas mitnehmen. Sein Teamkollege Ole Rahmel, der im Gummersbacher Handballinternat ausgebildet wurde, stimmt zu: „Wir werden uns mit Sicherheit nicht verstecken.“ Und auch der Trainer sagt: „Wir werden auch hier unsere Chance suchen!“

Keine Kommentare