HCE befördert Torwart-Talent Haßferter zum Profi

26.5.2017, 12:22 Uhr
Torwart Michael Haßferter wusste bei seinem Bundesliga-Debüt zu überzeugen. Nun wird er offiziell zum Profi.

© Sportfoto Zink / MaWi Torwart Michael Haßferter wusste bei seinem Bundesliga-Debüt zu überzeugen. Nun wird er offiziell zum Profi.

Man mag sich fast die Augen reiben, so überfällig erscheint der Schritt auf den ersten Blick. Im Fachmagazin Handball-Woche folgt nach den beiden Weltklasse-Torhütern Mattias Andersson (40 Prozent gehaltene Bälle) und EM-Held Andreas Wolff (39) in der Torhüter-Saisonstatistik an dritter Stelle ein Name, der nicht allen Fachleuten in der Handball-Bundesliga ein Begriff sein dürfte: Michael Haßferther vom HC Erlangen.

Der steht bei 37 Prozent gehaltenen Bällen. Der Teufel steckt im Detail: Der 21-Jährige hat nämlich 28 Partien weniger bestritten als die beiden prominenten Keeper vor ihm. Nun also erhält Michael Haßferther, der Stammtorhüter der U23 aus der Bayernliga, einen Profivertrag bis Sommer 2018 vom Aufsteiger. Grund dürfte die starke Entwicklung und das riesige Potential des gebürtigen Spalters sein, der für den HC Erlangen schon in der A-Jugend-Bundesliga zwischen den Pfosten stand.

"Michael hat uns in den vergangenen Jahren von sich überzeugt und wir wollen ihm nun die Chance geben, sich auch auf dem höchsten Niveau weiterzuentwickeln. Mit Nikolas Katsigiannis und Gorazd Skof hat er zwei erfahrenen Torhüter an seiner Seite von denen er viel lernen kann", sagt René Selke, Geschäftsführer des HC. "Michael verfügt über einen großen Ehrgeiz und ist der nächste junge Spieler, dem wir diesen Schritt absolut zutrauen. Auch auf der Torwartposition wollen wir unsere Philosophie junge Spieler zu integrieren konsequent fortsetzen und weiter ausbauen."

Von 0 auf Matchwinner

Dazu war der HCE zu Saisonbeginn gezwungen, als Nikolas Katsigiannis verletzungsbedingt mehrere Wochen ausfiel. Hinter Mario Huhnstock durfte Haßferter zwei Spiele als Nummer zwei agieren, bis der Verein mit Igor Levshin einen international erfahrenen Keeper nachverpflichtet hatte für die Zeit, bis Katsigiannis wieder genesen war. Das erste Bundesligaspiel zu Hause gegen Spitzenteam MT Melsungen wurde für Haßferther dabei gleich zu einem kleinen Handball-Märchen: Der 21-Jährige wurde nach knapp 26 Minuten beim Stand von 12:13 eingewechselt - und wurde zum Matchwinner.

Bis zur Pause parierte Haßferter gleich zwei Würfe, die Arena stand Kopf. Erst recht, als dem Nachwuchstorwart in den folgenden fünf Minuten weitere fünf Paraden gelangen - am Ende waren es elf und beinahe 50 Prozent gehaltene Bälle. Der HC Erlangen besiegte so überraschend den Vorjahres-Vierten mit 29:25 (15:15).

"Ich habe in dieser Saison schon zwei Mal in das Geschäft Bundesliga hineinschnuppern dürfen. Ich bin ein Kind der Metropolregion und freue mich, dass ich in meiner Heimat mir meinen größten Wunsch erfüllen konnte", wird Haßferter nun vom Verein zitiert. Auch in der Folgewoche, beim 27:28 in Lemgo, durfte Haßferter noch einmal rund 13 Minuten mitspielen, erwischte aber nur noch einen Wurf. Dann kam Levshin aus Moskau und Haßferter rückte zurück ins dritte Glied.

Dort verhalf er mit starken Leistungen in der U23, den Bayernliga-Meistertitel und den Aufstieg in die 3. Liga zu sichern. "Hassi hat großen Anteil", sagt U23-Trainer Helmut Hofmann. Was jedoch bis heute geblieben ist aus diesen zwei Spielen Bundesliga sind großartige Erinnerungen und eine Statistik im Fachmagazin zum Einrahmen.

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