HCE erwartet heißen Tanz gegen Melsungen

19.11.2014, 05:58 Uhr
HCE erwartet heißen Tanz gegen Melsungen

© Foto: Harald Sippel

Nur zwei Zähler mehr als die Erlanger haben die Nordhessen auf dem Konto, doch ein Kellerduell ist die Begegnung allenfalls auf dem Papier. Bekanntschaft mit den Melsungern hat das Erlanger Team erst vor knapp einem Jahr gemacht, als es im Pokalachtelfinale zuhause mit 24:33 sang- und klanglos unterging. „Melsungen hat letztes Jahr eine überragende Saison gespielt und bei uns einen tollen Tag erwischt“, erinnert sich Trainer Frank Bergemann, dem immer noch in den Ohren klingt, wie seiner Mannschaft damals „mit viel Besserwisserei“, wie er sagt, die Erstligatauglichkeit abgesprochen wurde. Beide Teams haben aber ihren Weg gemacht: Der HCE stieg doch auf und Melsungen qualifizierte sich für den EHF-Pokal.

Dort hat die MTM gegen den französischen Erstligisten Toulouse die dritte Runde erreicht. „Und sie wollen noch weiterkommen“, so Bergemann. In der Liga selbst lief es für Melsungen hingegen anfangs eher mau, das Team von Coach Michael Roth kassierte Niederlagen in Flensburg, Kiel, Hamburg und Magdeburg und unterlag zuhause gegen Wetzlar. Auch das Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen ging knapp verloren. „Der große Wurf will einfach nicht gelingen“, heißt es von den Hessen.

Fünf Nationalspieler

Doch die Qualität im Kader ist groß. Mit Michael Allendorf, Johannes Sellin, Felix Danner und den Zwillingen Michael und Philipp Müller haben die Gäste allein fünf deutsche Nationalspieler im Kader. Dazu kommen die beiden Weltklassetorhüter Appelgren und Sandström aus Schweden. Mit Neuzugang Momir Rnic auf Halblinks, dem dritten Schweden Patrick Fahlgren und den Müller-Brüdern hat Melsungen einen starken und torgefährlichen Rückraum. Philipp Müller sitzt in Erlangen allerdings noch eine Sperre ab, ihn wird Rnic ersetzen. „Melsungen spielt einen nüchternen, aber sehr effektiven Handball“, charakterisiert Bergemann den Gegner. „Sie spielen mit einer guten Deckung vor starken Torhütern.“

In Melsungen ist der Respekt vor dem HC Erlangen allerdings auch groß. „Erlangen ist keiner von den typischen Aufsteigern, die man gemeinhin gleich wieder zu den ersten Abstiegskandidaten rechnet. Diese Mannschaft hat sich sehr gut verstärkt. Das wird ganz klar die nächste schwere Herausforderung für uns“, sagt Top-Torjäger Michael Allendorf. Mit ihm wird Geburtstagskind Ole Rahmel den Kampf um die Torjägerkrone – als kleinen Nebenwettbewerb – im direkten Duell austragen können. Rahmel hat 99 Treffer auf dem Konto und kann vorläufig wieder an Robert Weber (100) vom spielfreien SC Magdeburg vorbeiziehen. Allendorf lauert mit 96 Toren knapp dahinter.

Auch MT-Trainer Roth will die Favoritenrolle nicht allein tragen: „Die Erfolgsserie der Erlanger in ihrer heimischen Arena ist uns natürlich Warnung genug, diese Mannschaft keinesfalls zu unterschätzen. Andererseits fahren wir dorthin, um zu gewinnen.“ Vor allem der Auftritt in Kiel hat dem HCE Respekt verschafft. „Kiel hat uns nach vorne gebracht“, sagt Oliver Heß. „Wir waren zur Pause selbst verblüfft. Aber wir werden das nicht überschätzen und arrogant werden.“

Trotz des ungewöhnlichen Mittwoch-Spieltermins fahren wie gewohnt Shuttlebusse zur Arena (18 Uhr Herzogenaurach Realschule, 18.30 Uhr Erlangen Großparkplatz).

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