HCE gegen Gummersbach: Duell der Tabellennachbarn

1.10.2016, 17:00 Uhr
HCE gegen Gummersbach: Duell der Tabellennachbarn

© Foto: Zink

Nach fünf Spieltagen ist die Tabelle der Handball-Bundesliga noch nicht mehr als eine Momentaufnahme – aus Sicht des HC Erlangen aber eine unerwartet schöne Momentaufnahme. Platz sechs mit 6:4 Punkten, da kann der Aufsteiger durchaus auf einen gelungenen Saisonstart stolz sein.

Trainer Robert Andersson ist das auch, weist aber in seiner unaufgeregten Art dezent darauf hin, "dass wir eben erst fünf Spiele absolviert haben". Und damit da im Umfeld ja nur nicht so etwas wie übereilte Euphorie aufkommt, stellt HCE-Geschäftsführer René Selke vorsorglich klar, dass man nicht davon ausgeht, am Ende der Saison noch auf dem sechsten Platz zu stehen. Fast scheint es so, als seien die Erlanger selbst ein wenig von ihrem gelungenen Start ins zweite Bundesligajahr überrascht - aber wenn, dann es ist auf jeden Fall eine positive Überraschung.

Und nun kommt am Sonntag (17.15 Uhr im Liveblog auf nordbayern.de) mit dem VfL Gummersbach ein großer Name des deutschen Vereinshandballs in die Nürnberger Arena, eine Mannschaft, die laut Andersson "ein, zwei Stufen höher einzuschätzen ist als Melsungen und Göppingen". Jene beiden renommierten Teams hat Erlangen schon besiegt, die Göppinger noch dazu in deren eigener Halle. Das war wertvoll fürs Selbstvertrauen, denn nach dem ersten Aufstieg in der Saison 2014/15 musste der HCE lange auf den ersten Auswärtserfolg warten und stieg wohl letztlich wegen zu geringer Erfolgsquote auf fremdem Parket dennoch wieder ab.

Mit Geduld und Kampfgeist

In Gummersbach, dem Heimverein der deutschen Handballlegende Heiner Brand, zählt man Erlangen in dieser Saison indes nicht zu den Abstiegskandidaten. Der VfL (8:2 Punkte) kommt als derzeitiger Fünfter in die Arena - es ist also sogar das Duell der Tabellennachbarn. Die Gäste bringen drei Spieler mit, die im Winter in Polen so sensationell Europameister geworden sind. Torhüter Carsten Lichtlein, 35, darf man zu den ganz Großen seiner Zunft zählen, Julius Kühn, 23, und Simon Ernst, 22, sind zwei vielversprechende Talente des deutschen Handballs.

Gegen Gummersbach, das betont Trainer Andersson, muss alles stimmen, um den dritten Heimsieg in der Arena zu landen. "Wir müssen geduldig gegen die sehr kompakte Abwehr spielen und auf den richtigen Moment warten", sagt der Schwede. Wichtig wird auch sein, dass die Flügelzange mit Martin Stranovsky (links) und Ole Rahmel (rechts) ordentlich zugreift. Gegen Göppingen gelang das nicht so gut, dafür kam der HCE durch die Mitte oft zum Erfolg.

Dass das Erlanger Spiel im Vergleich zum ersten Bundesligajahr variabler geworden ist und nicht mehr so leicht auszurechnen ist, dürfte einer der wichtigsten Unterschiede der beiden Mannschaften sein. "Ich denke, wir sind besser geworden seitdem", sagt Stranovsky, der jetzt nicht mehr in erster Linie das Spiel machen muss. Das übernimmt beim HCE meistens Michael Haaß - und der war immerhin mal Weltmeister.

Keine Kommentare