HCE: Jonas Link bietet Geduld und Flexibilität

17.9.2014, 05:58 Uhr
In Göppingen konnte Jonas Link sich über eine starke Leitung und drei Tore freuen.

© Sportfoto Zink / WoZi In Göppingen konnte Jonas Link sich über eine starke Leitung und drei Tore freuen.

Ein paar Minuten Bundesliga-Luft schnuppern, mehr war nicht drin. Bis zum Spiel in Göppingen, vor dem Trainer Frank Bergemann nicht nur ihn überraschte, indem er den jüngeren der Link-Brüder von Beginn an brachte. Und dann war einmal mehr die Link’sche Flexibilität gefragt.

„Frank hat mir von Anfang an mal wieder das Vertrauen geschenkt – das lag zum einen daran, dass ich zu Saisonbeginn etwas angeschlagen war, und zum anderen haben Martin Murawski und Bastian Krämer vorne auf der eins und auch auf Linksaußen gut gelöst haben“, zeigte der gebürtige Schwabe Verständnis für die Maßnahmen des Trainers. Und deutete zugleich an, dass Bergemann wieder einmal mit taktischen Variante überraschte.

Wie schon in der vergangenen Saison, als er den gelernten Rückraumspieler Link auf Linksaußen einsetzte, wo er sich zur Überraschung vieler in der zweiten Liga gleich einen Stammplatz erarbeitete. In Göppingen musste Link vorgeschoben in der 5:1-Deckung ran. In einem Pflichtspiel habe er diese Aufgabe zum ersten Mal übernommen, „aber in der Vorbereitung war das schon so angedacht“, plauderte er aus dem Nähkästchen.

Link füllte diese Rolle überzeugend aus, warf dazu drei Tore für den HCE. „Mir macht es Spaß da vorne, ich komme immer besser rein, auch in der Abstimmung mit dem Innenblock“, zeigte sich der 21-Jährige zufrieden. Auch wenn ihn die knappe 21:25-Niederlage natürlich ärgerte. „Für mich war es kein schlechtes Spiel, auch mal wieder reinzukommen, aber das oberste Ziel ist immer, dass die Mannschaft die Punkte holt! Wer wo wann was spielt, ist eher nachrangig“, hat er seine Lektion in professionellem „Mediensprech“ längst gelernt.

Vielleicht lag der gelungene Auftritt ja auch daran, dass der Student der Betriebswirtschaftslehre in der Woche vor dem Ausflug nach Göppingen seinen Stundenplan für das anstehende Semester ausgetüftelt hatte. Schließlich muss er Handball und Studium unter einen Hut bringen. Dabei geht einige Zeit allein schon dafür drauf, von Erlangen – wo er mit Bruder Niko und Oliver Heß eine „Schwaben-WG“ bildet – zu den Vorlesungen, Übungen und Seminaren nach Nürnberg zu pendeln.

„Bei der Menge der Trainingseinheiten waren wir schon letzte Saison ziemlich am Maximum angekommen“, erzählt Link. Dieses Jahr bestehe die Problematik darin, dass relativ viele Spiele unter der Woche zu bestreiten seien – „aber es ist zu schaffen, das Studium da noch nebenbei zu fahren“, ist der jüngste Feldspieler im HCE-Kader zuversichtlich. Die Uni komme ihm entgegen, wenn er nicht in jeder Vorlesung oder Übung anwesend sei, „aber ich habe da schon auch meine Leute, die mich mit Material versorgen“, weiß er sich selbst zu helfen.

Skifahren hatte Jonas Link bei seiner Vorstellung in Erlangen vor gut einem Jahr als Hobby genannt. Doch im letzten Winter kam er im Aufstiegskampf nicht dazu. „Die zehn Tage, die wir um Weihnachten frei hatten, war ich froh, zu Hause die Füße hochzulegen und mich zu erholen.“ Und ähnlich dürfte es wohl auch in diesem Winter aussehen.

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