HCE lässt in Hannover große Chance liegen

22.3.2015, 19:49 Uhr
HCE lässt in Hannover große Chance liegen

© Foto: Harald Sippel

Vier Minuten waren noch zu spielen, als der HCE zum zweiten Mal innerhalb von 120 Sekunden den Ausgleich erzielt hatte. Erst war es Ole Rahmel gewesen, der das 31:31 gemacht hatte, beim 32:32 war es Sigurbergur Sveinsson. Zwar hatte Sven-Sören Christophersen fast postwendend für die erneute Führung der Niedersachsen gesorgt, sein Trainer sah sich dennoch zur Auszeit gezwungen. Und die schien zunächst dem HCE in die Karten zu spielen, denn Jan Stochl, in Halbzeit zwei im HC-Tor, parierte gleich nach Wiederbeginn einen Siebenmeter gegen Lars Lehnhoff, der letztlich aber im Nachwurf doch noch traf. Und nun war der HCE wieder unter Druck, konnte mit einer Auszeit weder Hannover aus dem Spiel noch sich selbst wieder ins Spiel bringen. Timo Kastening schlug mit dem 35:32 zu, ehe Sebastian Preiß Sekunden vor Schluss zum 33:35-Endstand verkürzte.

„In diesem Spiel war wirklich alles drin“, sagte HC-Trainer Robert Andersson im EN-Gespräch. „Die Chance auf einen Sieg war da, unser Angriff war sehr gut und 33 Tore sollten für einen Auswärtssieg normalerweise eigentlich reichen.“

Abwehr wackelte

Doch auf der anderen Seite der Ergebnisanzeige standen am Ende eben 35 Tore zu Buche und genau da hatte Andersson den Knackpunkt ausgemacht: „Unsere Abwehr hat nicht so gut wie gegen Flensburg funktionier“, so der HC-Coach. „Weder im 5:1 noch im 6:0 stand die Abwehr richtig gut. Vor allem über Außen hat Hannover deshalb viele Tore erzielen können.“ Auch die Zeitstrafen — 14:2 Minuten standen da für Erlangen vermerkt — haben einen Erfolg letztlich verhindert. „Das ist fast ein Viertel der Spielzeit, in der wir nicht komplett waren“, sagt Andersson, der sich zumindest über einen Teil der Hinausstellungen ärgert: „Wenn man hart spielt, dann sind Zeitstrafen in Ordnung, aber drei bis vier waren einfach dumm von uns.“

Am Ende sei Hannover einfach cleverer gewesen, während sein Team in den entscheidenden Phasen, als man wirklich nahe dran war, das Spiel zu drehen, Fehler gemacht hat. „Uns hat der entscheidende Schritt noch gefehlt, doch wir haben uns wieder ein bisschen Selbstvertrauen geholt“, arbeitet Robert Andersson auch aus dieser Niederlage wieder etwas Positives heraus. „Wir hatten zuletzt ja sehr wenige Erfolge, aus denen wir Selbstvertrauen ziehen können, das merkt man dann in den entscheidenden Phasen. Es war aber wieder ein weiterer Schritt seit dem Spiel in Lemgo.“ Gerade die beiden besten Erlanger Werfer Siggi Sveinsson (8) und Ole Rahmel (7/3) hätten einen sehr selbstbewussten Auftritt gezeigt.

Kiel kommt am Sonntag

Weil Friesenheim und Minden ihre Chancen auf Überraschungssiege hingegen genutzt haben, fehlen dem HCE allerdings mittlerweile drei Punkte zum rettenden Ufer. „Wir geben nicht auf, es geht eben nicht alles auf einmal, sagt Andersson und blickt nach vorne: „Alles was nach Kiel kommt, ist jetzt sehr wichtig!“ Das Heimspiel gegen den deutschen Rekordmeister findet übrigens planmäßig am kommenden Sonntag, 29. März, um 15 Uhr, statt, weil die Nürnberg Ice Tigers im Playoff-Viertelfinale bereits ausgeschieden sind.

TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer, Weber; Andreu (3), Hykkerud , Lehnhoff (9/5), Häfner (6), Szücs (4), Sevajevic, Gudmundsson, Karason (3/1), Pollex, Christophersen (3), Kastening (5), Mirkulovski (2).

HC Erlangen: Stochl, Katsigiannis; Weltgen (3), Theilinger (2), J. Link (2), Sveinsson (8), Nienhaus , Heß (2), Rahmel (7/3), Stranovsky (3), N. Link, Thümmler (2), Schwandner (n.e.), Krämer (n.e.).

Zuschauer: 3508.

Schiedsrichter: Colin Hartmann und Stefan Schneider.

Siebenmeter: 6/7:3/3. Strafzeiten: 2 Min. (Hykkerud) – 7 Min. (Preiß (2), Nienhaus (2), J. Link, Sveinsson, Rahmel).

Torfolge: 1:0, 1:1, 3:1, 3:2, 4:2, 4:4, 8:5, 9:6, 10:7, 12:8, 12:10, 13:10, 14:11, 14:12, 15:13, 16:13, 16:15, 18:15, 19:18 (Pausenstand); 22:18, 23:19, 24:20, 24:22, 26:22, 26:25, 27:26, 28:27, 31:27, 31:31, 32:31, 32:32, 35:32, 35:33 (Endstand).

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