HCE sendet erfolgreichen Krimi gegen Melsungen

10.9.2016, 20:56 Uhr
Auf ihn ist Verlass: Ole Rahmel erzielte gegen Melsungen zwölf Treffer.

© Sportfoto Zink / DaMa Auf ihn ist Verlass: Ole Rahmel erzielte gegen Melsungen zwölf Treffer.

Auf diesen Augenblick haben sie beim HC Erlangen ein Jahr lang gewartet: Bundesliga! Nach einer Saison in der zweiten Liga, gekrönt mit dem souveränen Wiederaufstieg, stieg am Samstagabend in der Nürnberger Arena wieder weißer Rauch auf. Rund 3000 Zuschauer feierten die Spieler schon begeistert beim Einlaufen, aus den Lautsprechern dröhnte es so laut, dass eigentlich keiner ein Wort verstand.

Aber egal. Der HC Erlangen ist zurück in der Beletage des deutschen Handballs. Aber es wird wieder ein schweres Jahr werden. Nach der ernüchternden 23:35-Auftaktniederlage in Flensburg erwischte den HCE kurz vor dem Heimdebüt gegen Melsungen noch zwei weitere Rückschläge. Torhüter Nicolas Katsigiannis verletzte sich einen Tag vor dem Spiel und musste gleich an der Hand operiert werden. Für ihn rückte Michael Haßferter in den Kader. Und dann musste sich auch noch Martin Stranovsky erkrankt bei Trainer Robert Andersson abmelden.

So war die Flügelzange des HCE erst einmal zerbrochen, aber ohne Stranovsky auf Links lief Ole Rahmel gegen Melsungen zu großer Form auf. Der Rechtsaußen warf in der ersten Halbzeit neun von 15 HCE-Treffern und hielt sein Team so im Spiel gegen die Nordhessen, die, wie erwartet, in der Abwehr robust zupackten. Dabei übertrieb es allerdings Michael Müller Mitte der ersten Halbzeit gewaltig, als er Pavel Horak beim Wurfversuch rüde in den Arm griff. Der Schiedsrichter bestrafte die Attacke umgehend mit der Roten Karte.

Mit 15:15 wurden die Seiten gewechselt - und danach nahm der Abend erst richtig Fahrt auf. Weil Torhüter Mario Huhnstock in der ersten Halbzeit nie so richtig Zugriff auf die Bälle bekommen hatte, ließ Trainer Andersson Ersatzkeeper Haßferter im Tor - und der 21-Jährige sollte zum großen Rückhalt beim ersten Saisonsieg werden. Immer wieder warf er sich in die Geschosse von Topspielern wie Europameister Johannes Sellin und Patrik Fahlgren - und hielt einen Ball nach dem anderen. So überstand der HCE auch die kritische Phase nach der 41. Minute, als Nikolai Link und Christopher Bissel mit Zweiminutenstrafen draußen schmorten. Während Haßferter hielt, traf auf der Gegenseite Ole Rahmel wie zu besten Zeiten ins Melsunger Tor.

In der 51. Minute führte Erlangen erstmals mit drei Toren und ließ sich nun den ersten Saisonsieg nicht mehr nehmen. Unter dem tosenden Jubel der Zuschauer wurden die Spieler verabschiedet, mit dieser Eigenwerbung dürfte am nächsten Samstag gegen Stuttgart die Arena wieder brummen.

HC Erlangen: Huhnstock, Haßferter; Theilinger 1, J. Link 2, Guardiola 4, Haaß 1, Bissel 1, Rahmel 12/3, Horak 2, N. Link, Thümmler 4/1, Sabljic 2, Bayer, Herbst.

Keine Kommentare