Heimspiel gegen Stuttgart: Das wird für den Club heute wichtig

10.11.2018, 13:38 Uhr
Tim Leibold trifft mit dem 1. FC Nürnberg auf seinen ehemaligen Arbeitgeber.

Tim Leibold trifft mit dem 1. FC Nürnberg auf seinen ehemaligen Arbeitgeber.

Samstagnachmittag, milde Temperaturen, ausverkauftes Haus! Besser könnten die Bedingungen vor dem so wichtigen Spiel des 1. FC Nürnberg gegen den VfB Stuttgart kaum sein. Dazu ist man beim Club seit drei Spielen ungeschlagen und man konnte sich nach einer kräfteraubenden englischen Woche wieder gut regenerieren. Erholung, die auch bitter nötig war. Denn gegen den Tabellenletzten erwartet Michael Köllner wieder vollen Einsatz von seiner Mannschaft. "Hohes Tempo, intensives Zweikampfspiel", gab der Club-Coach schon einmal die Marschroute auf der Pressekonferenz vor.

VfB mit Personalnot

Der meist magische Effekt des Trainerwechsels, der Mannschaften plötzlich über sich hinaus wachsen lässt, ist beim VfB Stuttgart verpufft. Der neue Coach Markus Weinzierl hat es nach der Entlassung seines Vorgängers Tayfun Korkut noch nicht geschafft, das Maximum aus der Mannschaft herauszuholen. Leistungsträger und ehemalige Nationalspieler, wie Mario Gomez und Holger Badstuber, hinken seit Wochen hinter ihrer Form her. Dazu ist die Personalsituation beim VfB mehr als angespannt. Neben Offensivkraft Anastasios Donis drohen mit Andreas Beck und Pablo Maffeo zwei Außenverteidiger in Nürnberg auszufallen. Mit Daniel Didavi, der in der Saison 2011/12 das Trikot des FCN trug, ist bei Stuttgart ein Spieler fraglich, der mit seiner Qualität Spiele fast alleine entscheiden kann. Dennoch zählt vor der Partie für das Weinzierl-Team das Gleiche wie für den Club. Es müssen drei Punkte her, im Kampf um den Klassenerhalt.

Diesen Kampf hat man beim Club bisher um einiges besser angenommen, als beim VfB. "Der Unterschied zwischen den beiden Mannschaften" ist laut Markus Weinzierl, "dass Nürnberg seine Heimspiele gegen direkte Kontrahenten in den unteren Tabellenregionen gewonnen hat".

Gegen Stuttgart muss Michael Köllner in jedem Fall auf Enrico Valentini und Eduard Löwen verzichten. Bei Löwen ist man jedoch zuversichtlich, dass er vor der Winterpause noch zur Mannschaft zurückkehren kann. Mikael Ishak war Ende der Woche wieder im Mannschaftstraining, doch auch beim Schweden ist der Trainer skeptisch, ob es für Samstag reichen wird. Mit Adam Zrelak hat der Club jedoch einen Stürmer, der die Gunst der Stunde für sich genutzt hat. Neben zwei Toren in den letzten drei Spielen glänzte der bullige Angreifer vor allem mit einer starken läuferischen Leistung.

Laufen, laufen, laufen!

Und genau in dieser Eigenschaft ist der VfB zu packen. Die Stuttgarter Medien spekulierten zuletzt über einen für die Bundesliga nicht ausreichenden Fitnesszustand der Mannschaft. Michael Köllner konnte dieses Defizit in der Gegneranalyse aber nicht ausmachen. Ganz im Gegenteil: Der Nürnberger Trainer attestiert der Weinzierl-Elf einen "Top-Fitnesszustand". 

Bilanz: Das Heimspiel am Samstag ist für den Club das insgesamt 64. Duell in der Bundesliga mit dem VfB Stuttgart. Nur 18 von den bisherigen 63 Partien konnte der Club für sich entscheiden, 30 Duelle gingen an den VfB. Die restlichen 16 Partien endeten Unentschieden. Das letzte Spiel im Oberhaus 2014 gewann der Club zuhause mit 2:0 gegen die Schwaben. Doppeltorschütze damals: Josip Drmic. In der 2. Bundesliga stand man sich im April 2017 zuletzt gegenüber. Stuttgart siegte in Nürnberg durch ein Tor in der Nachspielzeit mit 3:2. Am Ende der Saison feierte der VfB dann den Wiederaufstieg in die Bundesliga. 

Prognose: Im Frankenland ist man sich einig. Im Kampf um den Klassenerhalt muss ein Sieg her! Der Blick auf die Tabelle lässt dies mehr als möglich erscheinen. Der VfB steht mit fünf Punkten am letzten Tabellenplatz, dennoch darf der Club die Schwaben nicht unterschätzen, denn der Kader der Schwaben ist deutlich besser bestückt als der des FCN. Auf den Club wartet laut Köllner "das bisher schwerste Spiel". 

Wiedersehen mit Weinzierl

Club-Coach Michael Köllner wird mit Markus Weinzierl einen Trainerkollegen am Samstag wiedersehen, mit dem er einst bei Jahn Regensburg zusammengearbeitet hat. Ein Vorteil? "Das wird sich erst nach dem Spiel herausstellen", scherzte der Oberpfälzer auf der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Spiel. Man wird gespannt sein wie die Antwort nach dem Spiel ausfällt.

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