Heynckes oder Herrlich: Wer zieht ins DFB-Pokalfinale ein?

17.4.2018, 14:51 Uhr
Geht es nach Leverkusens Heiko Herrlich, holt sein Münchner Trainerkollege Jupp Heynckes höchstens das Double.

© Marius Becker/dpa Geht es nach Leverkusens Heiko Herrlich, holt sein Münchner Trainerkollege Jupp Heynckes höchstens das Double.

Natürlich ist der FC Bayern München im Halbfinale des DFB-Pokals am Dienstag (20.45 Uhr/ARD und Sky) Favorit. Doch schwerer könnte die Aufgabe kaum sein. Der Rekord-Cupsieger und bereits feststehende Meister muss bei Bayer Leverkusen antreten. Und der Tabellendritte ist aktuell in Top-Form und entsprechend optimistisch. Allerdings haben die Bayern auf dem Weg in das Halbfinale auch schon Vizemeister RB Leipzig und Titelverteidiger Borussia Dortmund ausgeschaltet.

Ausgangslage: Leverkusen hat seit 25 Jahren keinen Titel gewonnen - den letzten 1993 im DFB-Pokal mit dem heutigen Trainer Heiko Herrlich als Stürmer - der in der ganzen Saison damals allerdings in keinem Cupspiel eingesetzt wurde. Sein Kollege Jupp Heynckes hat im Pokal eine durchwachsene Bilanz: Als Spieler wurde er viermal deutscher Meister, aber nie Pokalsieger. Als Trainer stehen nun auch vier deutsche Meistertitel in seiner Bilanz, aber bisher nur der Pokalsieg beim Triple 2013.

Personal: Bayer fehlen nur die Langzeitverletzten Wendell und Joel Pohjanpalo. Auch der gegen Frankfurt kurzfristig ausgefallene Jonathan Tah dürfte spielen. Die Bayern müssen außer auf Nationaltorhüter Manuel Neuer und Kingsley Coman auch auf den früheren Leverkusener Arturo Vidal verzichten. Der Einsatz von Corentin Tolisso ist fraglich. Wegen der bereits feststehenden Meisterschaft konnte Heynckes am Wochenende gegen Mönchengladbach einige Stammkräfte schonen, der FC Bayern gewann trotzdem 5:1.

Triple-Traum: 2013 verabschiedete sich Heynckes mit dem Triple vermeintlich in die Rente. Im Herbst 2017 kehrte der 72-Jährige zurück - und will mit dem erneuten Triple in den endgültigen Ruhestand. Im aktuellen Kader sieht er entsprechendes Potenzial und Motivation. "Ich denke, dass das jetzige Team und der Kader auf einem ähnlichen Weg ist." Er sei "optimistisch, dass wir unter Umständen Großes erreichen können". Herrlich will das Triple verhindern. "Es wäre schade für ihn", sagte er. "Aber darauf können wir keine Rücksicht nehmen. Champions League und Meister wäre ja auch ein schöner Erfolg."

Pokalhistorie: Fünfmal trafen Bayer und die Bayern im DFB-Pokal bisher aufeinander, nur einmal siegten die Rheinländer. 2009 gewannen sie, damals im Ausweich-Quartier in Düsseldorf, mit 4:2 im Viertelfinale und hatten durchaus Anteil daran, dass die kurze Ära von Trainer Jürgen Klinsmann in München wenig später endete. Es war bis heute die letzte Niederlage des FC Bayern vor dem Halbfinale. Allein in diesem Jahrtausend gewannen die Münchner den Pokal schon achtmal.

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