HG-Havarie auf eigenem Platz

20.9.2016, 12:27 Uhr
HG-Havarie auf eigenem Platz

© Foto: Ralf Rödel

„Wir haben in der Anfangsphase wie das Kaninchen vor der Schlange agiert“, so beschrieb Trainer Attila Kardos das Verhalten seiner ersatzgeschwächten Sieben, die bereits nach gut neun Minuten mit 0:9 im Rückstand lag. Dann gelang Maren Kammerer endlich der erste Bundesliga-Treffer seit 50 Jahren. Damals war zuletzt ein Team aus Zirndorf in einer überregionalen Spielklasse vertreten.

Besser wurde es dadurch zunächst jedoch nicht. Die Brandenburgerinnen konnten ihre Tore auch weiterhin fast ohne jeglichen Körperkontakt erzielen, weil in der Deckung keinerlei Biss zu erkennen war. Im Angriff leisteten sich die Bibertstädterinnen zahllose technische Fehler, die prompt gnadenlos zu Kontern genutzt wurden.

Bärenstarkes Trio

War man doch einmal ausnahmsweise einen Schritt schneller als die gegnerische Deckung, fungierte die starke Torhüterin als Endstation. Vor allem die drei vor der Saison vom MTV verpflichteten Bundesligaspielerinnen Bianca Trumpf, Martyna Rupp und Dagmara Stuparicova zerlegten die über weite Strecken bemitleidenswerte HGZ fast im Alleingang und trafen verblüffenderweise insgesamt genau so oft wie das gesamte Team des Neulings.

Nach einer der schlimmsten Halbzeiten, die man in der Bibert-Halle je gesehen hatte, stand ein 6:23 auf der Anzeigetafel. Der zweite Abschnitt machte immerhin etwas Mut für die bevorstehenden Aufgaben, denn er ging lediglich mit 9:11 verloren. Altlandsbergs Trainer wechselte seine „zweite Garnitur“ ein, die in ähnlicher Formation in der Vorsaison immerhin den dritten Platz belegt hatte. Zudem steckten die Gastgeberinnen nicht auf und belohnten sich für ihren nimmermüden Einsatz mit einigen schönen Aktionen.

Nach der Schlusssirene blieb auch die Erkenntnis, dass ein enorm verstärkter Aufstiegskandidat kein Gradmesser für eine reine Amateur-Mannschaft wie die HG sein kann. Die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt müssen gegen andere Kontrahenten wie beispielsweise Haspo Bayreuth eingefahren werden, gegen die man in der Vorbereitung in einem Testspiel die Oberhand behielt.

„Unterm Strich mussten wir gegen einen der Aufstiegsfavoriten die erwartete Niederlage einstecken. Für die kommenden Spiele müssen wir uns im Deckungsbereich und bei der Ballbehandlung deutlich steigern“, lautete das Fazit von Attila Kardos. Allerdings wartet zunächst ein weiteres Duell David gegen Goliath. Am kommenden Samstag (19.30 Uhr) geht es zu den Reinickendorfer Füchsen Berlin, die ebenfalls zu den Favoriten gezählt werden müssen.

HG Zirndorf: Ruzicka, Samac - Kammerer (4), Leschke (4), Pröpster A. (1), Kleinert (1), Schmidt, Pröpster S. (1), Blankenship, Wieland, Matlock, Raab, Häberer (4)

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