Historische Bikers beim Classic Trial des AMC Zirndorf

11.7.2018, 13:51 Uhr
Historische Bikers beim Classic Trial des AMC Zirndorf

© Foto: Frank Kreuzer

ZIRNDORF — Mitten drin: Peter Suck und seine ItalJet Baujahr ’83. 600 Euro hat er damals bei eBay bezahlt, fahrtüchtig war das gute Stück natürlich nicht mehr. Der Hersteller ging 2002 in Konkurs, das machte die Beschaffung von Ersatzteilen schwierig. Sucks Glück: Er konnte relativ viele Teile aus anderen Motorrädern verwenden. Verschleißteile, wie etwa Kupplungsbeläge, kommen beispielsweise von Ducati. Aber auch passionierte Bastler unter den Zweirad-Enthusiasten helfen. Im Allgäu konnte er ein Schutzblech kaufen, in Italien gibt es jemanden, der passende Sitze herstellt.

Suck fasziniert der Dreiklang aus mentaler und körperlicher Fitness, einhergehend mit dem notwendigen technischen Verständnis, die für den Trial-Sport notwendig sind. Der andauernde Lernprozess bei der Arbeit auf und mit der Maschine halte jung.

Albert Bott, mit seinen 73 Jahren einer der ältesten Teilnehmer am Wettkampf, hat seine Honda selbst umgebaut und schätzt die handwerkliche Kunst, die dabei an den Tag gelegt werden muss. Auch Improvisation gehört zu den Fähigkeiten, die man in diesem Sport besitzen sollte. So sind beispielsweise Ersatzteile bei älteren Maschinen schwieriger einzubauen, weil das Motorrad nicht wie heute immer exakt gleich gearbeitet wurde. Alle Mühen sind aber vergessen, sobald man sich wieder im Gelände beweisen kann.

Etwas leichter hat es Matthias Ragaller mit seiner Fantic, Baujahr 1982. Zwar ging auch hier der Hersteller vor einiger Zeit pleite, aber ein englischer Unternehmer kaufte alle Restbestände auf. Ersatzteile, die nicht mehr original zu bekommen sind, wie Zündspulen, müssen aber ebenfalls nachgebaut werden. Dass jedem Fahrer seine Maschine im Laufe der Zeit ans Herz wächst, zeigt sich bei dem 55-Jährigen. Er nennt sein Motorrad liebevoll "Berta".

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