Hoffnung im Heiligen Land: Bamberg will Pleitenserie beenden

11.1.2018, 09:44 Uhr
Siegzwang: Ricky Hickman und seine Bamberger müssen in Tel Aviv Lösungen finden, um weiterhin im Euroleague-Rennen zu bleiben.

© Sportfoto Zink / HMI Siegzwang: Ricky Hickman und seine Bamberger müssen in Tel Aviv Lösungen finden, um weiterhin im Euroleague-Rennen zu bleiben.

Im Gegensatz zum tristen Wetter in der Heimat erwartet die Oberfranken bei ihrem Gastspiel in Israel ein kleiner Temparaturschock. An der Mittelmeerküste werden knapp 20 Grad Celcius erwartet. Im Inneren der Menora-Mivtachim-Arena dürfte es noch einmal heißer zugehen. Im Kampf um die Playoffs geht es für beide Seiten um sehr viel. Tel Aviv, das zuletzt zwei Niederlagen in Folge hinnehmen musste, behauptet aktuell den achten und letzten K.o.-Rundenplatz.

Für Bamberg, das seit vier Partien auf ein Erfolgserlebnis wartet, wäre als Tabellen-13. (6:10) ein Sieg in Israels Hauptstadt fast schon überlebenswichtig, will man die Top-Acht nicht ganz aus dem Blick verlieren.

Gute 33 Hinspiel-Minuten

Für zusätzliche Motivation auf Brose-Seite dürfte die ärgerliche Hinspielniederlage sorgen. Zum Auftakt der laufenden Euroleague-Saison unterlag die Mannschaft von Andrea Trinchieri in eigener Halle mit 71:88. Auch wenn es die nackten Zahlen nicht vermuten lassen, war diese Auftaktpartie alles andere als eine einseitige Angelegenheit. Für 33 Minuten zeigte der deutsche Meister eine starke Leistung, fiel in den letzten Minuten dann aber ebenso stark ab.

"Tel Aviv hat eine starke Mannschaft. Nichts desto trotz haben wir bereits im Hinspiel gezeigt, dass wir auf Augenhöhe mitspielen können. Leider hat es am Ende nicht gereicht", blickt Brose-Guard Ricky Hickman auf die Begegnung des ersten Spieltages zurück. Gäste-Guard Pierre Jackson führte sein Team dabei mit 27 Punkten - neun davon in den letzten vier Minuten - an, was im bisherigen Saisonverlauf seine zweitbeste Leistung darstellt. Diese übertraf Tel Avivs Topscorer allerdings jüngst im Duell gegen Real Madrid, als er satte 29 Punkte auflegte.

Zweitbester israelischer Punktesammler im Hinspiel war Michael Roll mit 18 Punkten. An diesen Wert konnte der Forward im weiteren Verlauf jedoch kaum anknüpfen und bringt es aktuell lediglich auf 8,2 Zähler pro Partie. Seine Hauptunterstützung erfährt US-Guard Jackson vor allem von Norris Cole und DeShaun Thomas. Für das Rückspiel am Donnerstag droht der 29-jährige Cole jedoch auszufallen. Eine Muskelverletzung im Oberschenkel wird wohl dazu führen, dass die Maccabi-Korbjäger auf ihren zweitbesten Scorer verzichten müssen. Ohne einen seiner sichersten Schützen wird Cheftrainer Neven Spahija verstärkt auf die Reboundarbeit seiner Akteure bauen. Hier führen Alex Tyus und Jonah Bolden mit 5,8 und 5,4 eingesammelten Abprallern das teaminterne Ranking an und zeichnen sich damit hauptverantwortlich dafür, dass Maccabi mit insgesamt 37,7 Rebounds im Schnitt das beste Team der Liga ist.

Konstanz und Treffsicherheit über 40 Minuten

Neben einer eigenen guten Defense muss Brose vor allem über seine beiden Topwerfer Dorell Wright und Ricky Hickman Konstanz und Treffsicherheit über 40 Minuten im eigenen Angriff an den Tag legen. Sucht man beim israelischen Pokalsieger nach einem Schwachpunkt, ist es die Defense: Die 81,6 Punkte, die Maccabi im Schnitt zulässt, sind der zweitschlechteste Wert im Wettbewerb. Während Wright für Bamberg im letzten Euroleague-Spiel gegen Khimki Moskau mit 20 Punkten glänzte, überzeugte Hickman zuletzt im Bundesliga-Duell gegen Ulm mit 21 Punkten und acht Assists.

Hickman, der 2013 mit Tel Aviv den höchsten Vereinswettbewerb im Basketball gewinnen konnte, kennt die Körbe in der Arena sehr gut. Seinen bisherigen Karrierebestwert von 30 Punkten erzielte er in der Menora-Mivtachim-Arena.

"Ein ganz normales Spiel"

"Die letzten beiden Spiele gegen Moskau und Ulm haben gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Vor allem im Rebound haben wir uns verbessert. Darauf müssen wir aufbauen", geht der frühere Maccabi-Spieler optimistisch in die zweite Rückrundenpartie, warnt zugleich aber davor, sich nicht auf das Spiel der Hausherren einzulassen, sondern das eigene durchzuziehen. "Wir müssen die Atmosphäre in der Halle ausblenden. Für mich ist es ein ganz normales Spiel. Ich werde die Erinnerung an den Euroleague-Sieg mit Maccabi immer im Kopf haben, aber ich fahre dorthin, um zu gewinnen", schließt Hickman ab.

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