Ice Tigers besiegen Roosters im Penaltyschießen

23.1.2015, 22:08 Uhr
Herzschlagfinale: Die Ice Tigers gewinnen gegen Iserlohn im Penaltyschießen.

© Sportfoto Zink / MaWi Herzschlagfinale: Die Ice Tigers gewinnen gegen Iserlohn im Penaltyschießen.

In der Geschichte der Ice Tigers haben sich die Spiele in und gegen Iserlohn bislang Anspruch auf ein allenfalls kleines Kapitel erworben. Es gab zwar bemerkenswerte Begegnungen, jenes unvergessene 10:9 und kurz darauf das eher fade, weil gar so einseitige 9:0. Wenn es für Nürnberg jedoch bedeutend wurde, war Iserlohn meist schon aus dem Rennen. Nürnbergs große Dramen spielten sich in Mannheim, Ingolstadt und Kassel ab und neuerdings in Wolfsburg. Gegen Iserlohn war es hingegen nie wirklich wichtig. Bis zum Freitagabend.

In der Eishalle am Seilersee ging es um Platz sechs, den die Roosters innehatten und den zu erreichen, angeblich nicht mehr das Ziel der neuerdings eher zurückhaltenden Ice Tigers ist. Nach dem 4:3 dürfte sich das nicht geändert haben. Nürnberg hat den Rückstand auf Iserlohn zwar auf fünf Punkte verkürzt, aber noch immer zwei Spiele mehr absolviert.

Trotzdem entwickelte sich nicht eine jener Begegnungen, nach denen Trainer zu jeder Jahreszeit gerne von „Playoff-Qualität“ reden. Nach dem wichtigen Nürnberger 4:2 gegen Köln mag das zuletzt angemessen gewesen sein. In Iserlohn aber entwickelte sich ein schnelles Spiel, jedoch kein außergewöhnlich intensives. Diese Aufgabe wollten die Kontrahenten spielerisch lösen. Sowohl die Gastgeber als auch die Gäste verfügen schließlich – zumindest auf DEL-Niveau – über hochtalentierte Paradereihen. Die Tore aber erzielten zunächst andere, der Nürnberger Alexander Oblinger sogar ohne jede Ankündigung. Aus der Drehung überraschte der wuchtige Außenstürmer Matthias Lange, den österreichischen Nationalspieler im Iserlohner Tor (11. Minute). 91 Sekunden später war es Corey Locke, der für einen weiteren Überraschungsmoment sorgte. Marco Nowak hatte zuvor aufs Tor geschlenzt, Lange den Puck hoch abprallen lassen – Locke traf ihn perfekt aus der Luft und verhöhnte das Spielgeschehen. Bis zum 0:2 war Iserlohn aktiver, hatte sich mehrmals in Nürnbergs Drittel festgesetzt.

Spannende Schlussphase

Zu den neuen Stärken der Ice Tigers zählt im Jahr 2015 auch die Fähigkeit, Führungen über die Zeit zu retten. Diesmal aber war der Zeitraum dazu wohl zu groß. Der zuletzt herausragende Nick Petersen hatte den ehemaligen NHL-Stammspieler Mike York perfekt bedient, nachdem Evan Kaufmann den Puck zuvor leichtfertig im Iserlohner Drittel hergegeben hatte (19.). Nach dem 1:2 erwachte auch die Eishalle wieder. Nach Wiederbeginn nahmen auch die Ice Tigers engagierter am Geschehen teil. Das einzige Tor aber erzielte Alex Foster, indem er einen Schuss von Mike Connolly so geschickt abfälschte, dass er über Andreas Jenike hinweg ins Nürnberger Tor flog (27.) Auf der anderen Seite hatten Oblinger in Überzahl (32.) und Steven Reinprecht, der knapp über Langes Tor schoss (39.), die besten Möglichkeiten. Nach der zweiten Pause scheiterte Yasin Ehliz dann alleine am langen Pfosten stehend an Lange (42.), das sollte allerdings nur der Auftakt zu einem spannenden Schlussakt sein.

Noch einmal nahmen beide Teams Tempo auf. Chad Bassen war für die Ice Tigers sogar zu schnell. Unbedrängt durfte der Deutsch-Kanadier ins Drittel fahren, sein Schlenzer sprang vom Innenpfosten ins Tor (50.). Aber als sich die 4567 Zuschauer für das Feiern von drei wichtigen Punkten bereit machten, stand erneut ein Nürnberger am langen Pfosten – Patrick Reimer machte es besser als Ehliz zuvor an selber Stelle (52.). Nun wurde es doch noch zu einem Kampfspiel, allerdings eher unfreiwillig, weil es Oblinger mit dem Einsatz übertrieb und viereinhalb Minuten vor dem Ende wegen eines Bandenchecks zwei Minuten zusehen musste, wie Jenike und seine Kollegen diese letzte Iserlohner Drangphase in Unterzahl überstanden. In der Verlängerung tauchte dann erneut Reinprecht allein vor Lange auf, der hatte allerdings längst Betriebstemperatur erreicht und glänzte mit der Fanghand (65.).

Im Penalty-Schießen zielten Reimer und Locke dann zu genau. Nürnberg hatte kein bemerkenswertes, aber ein wichtiges Spiel in Iserlohn gewonnen. Am Sonntag (16.30 Uhr) stellt sich mit den Straubing Tigers der Tabellenletzte in der Arena vor.

 

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