Ice Tigers fangen stark an, lassen stark nach

19.9.2014, 22:32 Uhr
Schrieb Geschichte: Marius Möchel (links) war der erste gebürtige Nürnberger, der für die Ice Tigers in der DEL traf. (Archivbild)

© Sportfoto Zink / MaWi Schrieb Geschichte: Marius Möchel (links) war der erste gebürtige Nürnberger, der für die Ice Tigers in der DEL traf. (Archivbild)

In Köln hatte vor einem Jahr alles begonnen. Es war ein enges, ein intensives Spiel, in dem sich die Ice Tigers lange gewehrt hatten, kurz vor dem Ende aber 1:2 zurück lagen. Dann hielt Connor James seinen Schläger einfach mal in einen eher verzweifelten Querpass, 2:2, im Penalty-Schießen gewann Nürnberg das erste Saisonspiel – und ließen acht weitere Siege folgen. Köln an einen Freitagabend im September, daran haben die Ice Tigers beste Erinnerungen.

Ein Jahr später waren die Vorzeichen andere. Uwe Krupps Kölner EC, untröstlicher Vizemeister von 2013 und 2014, hatte die ersten beiden Spiele verloren. In Nürnberg hatte man deshalb bissige Haie erwartet, auf die ersten Minuten hatte Trainer Tray Tuomie seine Mannschaft deshalb perfekt vorbereitet, allerdings dauerte auch dieses Eishockey-Spiel 60 Minuten. Und nachdem die Haie die ersten Minuten verschlafen hatten, waren sie trotz der Ausfälle von Lüdemann, Holmqvist, Weiß, Minard und Marcel Müller die dominierende Mannschaft und gewannen verdient mit 5:3.

Nürnberg setzte hingegen nur diese eine Vorgabe ihres Trainers um. David Elsner spielte die Scheibe im ersten Wechsel der zunächst auffälligen vierten Reihe hart vors Kölner Tor, Marius Möchel lenkte sie an aus den Birken vorbei. Das 0:1 war das erste DEL-Tor eines Nürnbergers im Nürnberger Trikot. In Unterzahl kassierten die Ice Tigers danach den Ausgleich, weil sie vergessen hatten, dass man John Tripp nicht vor dem Tor stehen lassen sollte, weil ein normal gewachsener Schlussmann wie Jochen Reimer Schüsse wie den von Moritz Müller vielleicht hören, aber nicht sehen kann. Das sollte nicht der letzte Fehler bleiben: Besonders das neue Verteidigerpärchen Klubertanz/Joslin hatte im zweiten Drittel Schwierigkeiten und begünstigte sowohl die Treffer von Ohmann (21.), Gogulla (30.) als auch den Siegtreffer von Johnson (37.). Dass es am Ende Joslin war, der in der Schlussminute den Knock-out hätte verhindern können, war bezeichnend. Der Puck sprang vom Schläger des Kanadiers ins Tor, das Jochen Reimer zuvor bereits verlassen hatte.

Umsonst waren deshalb der konzentrierte Start, die Paraden von Jochen Reimer, das erste Saisontor des fleißigen Patrick Buzas (15.), Jason Jaspers (22.) schön herausgespielter Mutmacher im Power-Play zum 3:2 und die verzweifelten Umstellungen Tuomies im Schlussdrittel. Am Ende hatte sich jeder Außenstürmer mit Steven Reinprecht und Patrick Reimer ausprobieren dürfen – ohne Erfolg. Diesmal brachten die Haie ihren knappen Vorsprung souverän über die Zeit. Der 18 Jahre junge Pfohl durfte sich dank Joslin über sein erstes DEL–Tor freuen. Nürnberg wird diesmal keinen neuen Startrekord aufstellen. Die Möglichkeit zum Start einer neuen Serie bietet sich am Sonntag ab 16.30 Uhr in der Arena gegen Augsburg.

Nürnberg: J. Reimer; Eriksson/Nowak, Joslin/Klubertanz, Schüle/Printz, Weber – P. Reimer/Reinprecht/Pfleger, James/Kaufmann/Buzas, Pföderl/Jaspers/Oblinger, Möchel/El- Sayed/Elsner. – Tore: 0:1 Möchel (2:41), 1:1 Müller (5:14/5-4), 1:2 Buzas (14:35), 2:2 Ohmann (20:19), 2:3 Jaspers (21:19/5-4), 3:3 Gogulla (29:44), 4:3 Johnson (36:08), 5:3 Pfohl (59:32/5:6). – Schiedsrichter: Brill/Klau. – Zuschauer: 8890. – Strafminuten: 10 – 12. – Ferner: Straubing - Ingolstadt 2:4, Krefeld – München 2:5, Wolfsburg - Schwenningen 1:2, Augsburg - Düsseldorf 7:4, Berlin - Hamburg 7:3, Mannheim – Iserlohn 4:3, . – Tabelle: 1. München 18:5 Tore/9 Punkte, 2. Augsburg 15:7/9, 3. Wolfsburg 12:3/7,... 6. Nürnberg 9:8/5,... 8. Köln 8:10/4,... 14. Hamburg 7:17/0.

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