Ice Tigers in Mannheim: Bender trifft auf Team aus der Heimat

13.3.2019, 11:30 Uhr
Hart spielen, clever sein: Tim Bender, hier in einem artistischen Duell mit Bremerhavens Rylan Schwartz, trifft auf das Team aus seiner Heimat.

© Foto: Sportfoto Zink Hart spielen, clever sein: Tim Bender, hier in einem artistischen Duell mit Bremerhavens Rylan Schwartz, trifft auf das Team aus seiner Heimat.

Achtmal hat es sie bisher gegeben, achtmal zogen die Nürnberger den Kürzeren. Heute ab 19.30 Uhr starten sie den neunten Versuch, dem souveränen Hauptrundensieger und Titelfavoriten die Laune zu vermiesen. Mit dabei haben die Ice Tigers einen Spieler, der 1999 erst drei Jahre alt war und deswegen wenig Erinnerung an die fünf Finalspiele von damals hat. Für Tim Bender wird die Viertelfinalserie, die nun ansteht und im Modus "Best of seven" gespielt wird, trotzdem außergewöhnlich: Er kommt aus Mannheim. "In der Heimat gegen eine super Mannschaft mit einem super Trainer, das wird auf jeden Fall ein Riesenkracher", fiebert Bender dem Duell entgegen

Mittlerweile 23 Jahre alt, durchlief der Verteidiger alle Jugendteams der Adler, bevor er sich 2013 erst den London Knights in der traditionsreichen Ontario Hockey League, einer Juniorenliga, und dann dem EHC München als Profi anschloss. Spiele gegen Mannheim kennt der Mannheimer mit dem Sinn für Ironie, Playoffs gegen die Adler zu erreichen, ist trotzdem noch eine andere Stufe. "1000 oder 2000 werden schon Tickets von mir wollen, aber ich werde es auf jeden Fall im kleinen Kreis halten", sagt Bender, und in seinen Augen blitzt der Schalk. Mindestens drei werden es tatsächlich sein, relativiert er, lächelt verschmitzt und freut sich über den gelungenen Scherz. Bender hat Humor, deswegen ist er aber in der gewonnenen 1. Playoff-Runde nicht wertvoller für die Ice Tigers geworden. Dafür hat sein Spiel gesorgt.

Ausgestattet mit Offensivdrang hat er sich eine wirkungsvolle Rolle im Powerplay gesichert, er spielt mit Selbstvertrauen, übernimmt Verantwortung. Es hat sich etwas gewandelt für den talentierten Defensivspieler, der gut in die Saison startete, dann aber zwischendurch auch als überzählig draußen auf der Tribüne sitzen musste. Nun blickt er auf die Serie gegen das Team aus seiner Heimatstadt, die mindestens vier und höchsten sieben Partien lang dauern wird.

Mannheim ist der klare Favorit, schoss mit 194 Toren die meisten in der DEL, kassierte mit 117 die wenigsten, stellte nach 52 Spielen mit 116 Punkten einen neuen Ligarekord auf und distanzierte den einzigen ernsthaften Verfolger, Titelverteidiger München, auf sieben Zähler in der Tabelle. Adler-Coach Pavel Gross nahm die Nürnberger mit seinem Assistenten Mike Pellegrims am Freitag beim Marathonspiel gegen Bremerhaven in Nürnberg selbst unter die Lupe. Beide gehörten übrigens zu der Mannschaft, die Nürnberg im Finale von 1999 im entscheidenden und denkwürdigen fünften Spiel im Lindestadion mit 3:2 bezwang.

Den Favoriten ärgern

"Wir müssen von der Strafbank wegbleiben, die Emotionen unter Kontrolle halten, dann sollten wir auch eine Chance haben", glaubt Bender. "Wir werden versuchen, den großen MERC ein bisschen zu ärgern", kündigt Abwehrkollege Oliver Mebus an. Auch er stellt nochmal heraus, was für eine schwere Aufgabe mit den Adlern wartet: "Das ist von hinten bis vorne eine Wahnsinnstruppe, mit einem unfassbaren und professionellen Trainerteam. Wir werden einen sehr, sehr gut eingestellten Gegner treffen."


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Was gegen den Souverän der Hauptrunde helfen könnte, sagt Mebus auch: "Wir müssen hinten hart arbeiten, vorne Nadelstiche setzen, Scheiben und Körper zum Tor bringen." Vielleicht geht dann ja doch was gegen den großen Favoriten aus Benders Heimatstadt. Es wäre eine weitere von vielen Geschichten über Duelle zwischen Nürnberg und Mannheim.

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