Ice Tigers: Reinprecht rechnet nicht mit Wunderheilung

1.9.2015, 14:42 Uhr
Kann eine gegnerische Defensive alleine beschäftigen, fehlt den Ice Tigers wohl aber zum Saisonstart: Steven Reinprecht (rechts).

© Roland Fengler Kann eine gegnerische Defensive alleine beschäftigen, fehlt den Ice Tigers wohl aber zum Saisonstart: Steven Reinprecht (rechts).

16 Tage war es am Sonntag her, dass Steven Reinprecht sich einer Operation unterziehen musste. Im Training war er auf seine rechte Hand gefallen, "es machte ein komisches Geräusch", sagt er, "tat aber zunächst nicht so weh, dass man sich Sorgen hätte machen müssen." Erst, als die Schmerzen nicht nachließen, begab sich der 39-jährige Topscorer der Thomas Sabo Ice Tigers in ärztliche Obhut - ein gerissenes Band musste geflickt werden. Ein Glas, eine Gabel oder gar einen Schläger kann der 596-fache NHL-Spieler seitdem nicht halten - keine guten Voraussetzungen für einen Eishockeyprofi.

"Reinprecht ist ein ungemein wichtiger Spieler, ihn kann man kaum ersetzen", warnt so auch Martin Jiranek, dessen Team bei Turnieren dennoch einen guten Eindruck machte. Gleichwohl ist Reinprecht wertvoll. Der Kanadier erzielt ja nicht nur selbst reihenweise Tore (48 in den vergangenen beiden Jahren), sondern macht seine Mitspieler in der ersten Reihe, Kapitän Reimer und Yasin Ehliz, noch besser (89 Vorlagen im selben Zeitraum). 

Doch die Ausnahmereihe hatte immer auch ihre Kehrseite – der Leistungsabfall zu den übrigen Angriffsformationen war zu groß, der Druck und die Ausrechenbarkeit riesig. Ein Grund, weshalb die drei in den Playoffs bislang nicht an die starken Leistungen aus den Hauptrundenpartien anknüpfen konnten, sondern regelrecht abfielen. Gerade hier dürften nun die großen und kräftigen Neuzugänge wesentliche Verbesserung bringen. Es wird spannend zu sehen, wie diese Mannschaft erst spielen wird, wenn ihr Stardirigent aufs Eis zurückkehrt und seine Spielfreude und Spielintelligenz auf die individuelle Klasse der nordamerikanischen Verstärkungen trifft.

"Es wird besser"

„Es wird besser mit der Hand“, beruhigte Steven Reinprecht am Sonntag und drehte sie dazu, um zu zeigen, was schmerzfrei bereits möglich ist. „Aber es braucht noch Zeit. Wie lange, weiß ich leider nicht.“ In einer Woche immerhin möchte er wieder mit dem Schlittschuhlaufen beginnen, in zweien mit dem Team zurück aufs Eis. „Es wird wohl nicht reichen bis zum ersten Ligaspiel“, sagt er, am 11. September fahren die Ice Tigers zu den Eisbären Berlin. „Man sagt, das ist eine Sechs-Wochen-Verletzung und das wird es wohl auch bei mir werden.“

 

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