Ice Tigers rupfen die Wild Wings im Test

17.8.2014, 20:52 Uhr
Jochen Reimer, hier beim Spiel gegen Dornbirn, musste beim Sieg in Schwenningen draußen bleiben.

© Sportfoto Zink / MaWi Jochen Reimer, hier beim Spiel gegen Dornbirn, musste beim Sieg in Schwenningen draußen bleiben.

Nach den zwei Testspiel-Pleiten gegen Pilsen und Dornbirn hatten sich die Thomas Sabo Ice Tigers viel vorgenommen. Gegen den Ligakonkurrenten aus Schwenningen sollte ein Sieg her. Im Tor starteten die Nürnberger mit Andy Jenike, Goalie Jochen Reimer musste die Bank hüten.

Die Gastgeber aus Schwenningen mussten bereits vor dem Spiel einen Rückschlag verkraften: Der kanadische Profi Ty Wishart hatte den Verein aus persönlichen Gründen um die sofortige Auflösung seines Vertrags gebeten. Dem kamen die Wild Wings nach und mussten so ohne den abtrünnigen Abwehrmann in die Partie gegen Nürnberg gehen.

Frühe Führung

In der 3. Minute gaben die Ice Tigers in Person von Schüle, der es von der blauen Linie aus einfach mal probierte, den ersten Warnschuss ab. Wild-Wings-Keeper Pätzold konnte den Puck aber problemlos fangen. Kurz darauf scheiterte Greentree im Gegenzug beim Bauerntrick-Versuch am Nürnberger Schlussmann Jenike.

Die Mittelfranken erwischten in Baden Württemberg einen Start nach Maß: In Minute fünf landete Oblingers langer Pass bei Jaspers, der den direkten Weg zum Tor suchte und links oben einnetzte. 1:0 für die Gäste. Die frühe Führung war für die Ice Tigers an dieser Stelle bereits hochverdient.

Mit Rückenwind machten die Nürnberger weiter Druck, ließen den Puck wesentlich besser laufen als in den vorherigen Testspielen. Im Powerplay hätten Reimer und Eriksson auf 2:0 erhöhen können, doch Pätzold hielt seine Mannschaft mit guten Paraden weiterhin im Spiel. Jedoch kam der Torhüter kaum zum Verschnaufen, denn die Truppe von Tray Tuomie gab weiterhin Vollgas.

Kaufmann erhöht

In der elften Minute war es dann soweit: Nach Zuspiel von Joslin zu Klubertanz leitete dieser das Spielgerät weiter zu Kaufmann. Dieser zog direkt ab und besorgte das 2:0. Kurz darauf dann eine Schrecksekunde für die Nürnberger: Weber wehrte einen Nachschuss der Schwenninger mit der Hand ab und musste daraufhin mit starken Schmerzen vom Eis. Sein Finger war zwar nicht gebrochen, jedoch zu dick zum Weiterspielen.

Wenige Minuten vor der Drittelpause leistete sich die Hintermannschaft der Mittelfranken dann eine kleine Unachtsamkeit und sofort wurde es gefährlich vor Jenikes Tor. Der reagierte jedoch glänzend und konnte einen flachen Goc-Schlenzer parieren. Doch prompt nutzten die Hausherren ihre nächste Chance und krönten einen starken Spielzug mit dem 1:2-Anschlusstreffer durch Matsumoto. Mit der Nürnberger Führung ging es dann in die Pause.

Ähnlich wie im ersten Drittel erwischten die Ice Tigers auch im zweiten Durchgang einen guten Start. In der 22. Minute war es Elsner, der auf 3:1 erhöhte und so den vorherigen zwei-Tore-Vorsprung wiederherstellte. Im weiteren Verlauf kamen beide Mannschaften zu Chancen, konnten diese jedoch zunächst nicht in Tore umwandeln. Die Ice Tigers mussten dabei immer wieder im Unterzahl-Spiel gegen drängende Schwenninger bestehen.

Eine rasante Partie

In der 31. Minute wechselten die Gastgeber den Torhüter: Janka stand nun zwischen den Pfosten und wurde auch sofort von Joslin geprüft. Dessen Schuss konnte der neue Mann aber souverän halten. Zuvor hatte bereits Oblinger allein vor dem gegnerischen Tor die riesen Möglichkeit auf das 4:1 vergeben. Eine gute Gelegenheit von Jaspers in der 34. Minute wehrte Janka ebenfalls gut ab. Es entwickelte sich nun ein rasantes Spiel mit wenigen Unterbrechungen, dafür aber mit ansehnlichen Aktionen auf beiden Seiten. Dabei stach vor allem der Nürnberger Möchel mit einer starken Leistung heraus, sowohl in der Offensive als auch im Rückwärtsgang. Beim Stand von 3:1 ertönte die Pausensirene schließlich zum zweiten Mal an diesem Abend.

Auch im letzten Drittel ließen die führenden Gäste aus Nürnberg nicht nach. In Minute 42 schlenzte Eriksson gefährlich von der blauen Linie auf das Schwenninger Tor, Goalie Janka konnte die Scheibe nur abprallen lassen, sodass Jaspers die Chance zum Nachschuss aus kurzer Distanz bekam. Der Nürnberger Angreifer verpasste jedoch knapp.

Elsner schnürt Doppelpack

Aus einem Überzahlspiel hätten die Franken nun Kapital schlagen müssen, die Wild Wings konnten sich aber immer wieder befreien und kamen nach dem Nürnberger Powerplay nun selbst zu Chancen durch Goc und Dinger. Doch die konnten den Puck nicht im Nürnberger Tor unterbringen, sodass es aus Heimsicht weiterhin 1:3 stand. Die Partie blieb in der Folge weiter unterhaltsam, beide Mannschaften drängten auf einen weiteren Treffer. In der 55. Minute kam Schwenningen dann fast nochmal ran: Matsumoto fasste sich ein Herz und zog ab, traf aber zum Nürnberger Glück nur den Außenpfosten.

Drei Minuten vor Schluss dann die Entscheidung: Die Wild Wings waren nach einer Zeitstrafe gerade wieder komplett, da traf Elsner mit einem flachen Handgelenkschuss - seinem zweiten Tor an diesem Tag - zum 4:1 und machte damit den Nürnberger Auswärtssieg perfekt. Mit einer überzeugenden Leistung konnten die Thomas Sabo Ice Tigers nach zwei Pleiten in der Vorbereitung nun endlich einen verdienten Erfolg verbuchen, der Mut für die bevorstehende Saison macht.

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