Ice Tigers wieder torhungrig: Auch Pinguine sind chancenlos

22.11.2015, 19:05 Uhr
Yasin Ehliz und Patrick Reimer gratulieren Torschütze Kyle Klubertanz.

© Sportfoto Zink / MaWi Yasin Ehliz und Patrick Reimer gratulieren Torschütze Kyle Klubertanz.

Das Spiel begann pünktlich. Noch am Freitag - als die Ice Tigers Angstgegner Berlin aus deren eigener Halle schossen - hatte das Eröffnungsbully um neun Minuten verschoben werden müssen, weil am Einlass zumindest der Eindruck von Sicherheit erzeugt werden sollte. In Nürnberg wird aber schon immer ordentlich kontrolliert. Schlangen bildeten sich keine vor der Arena – was allerdings auch daran gelegen haben könnte, dass der Besuch nach zwei schwächeren Auftritten vor vollen Tribünen wieder etwas bescheidener ausfiel. All jene, die trotzdem gekommen waren, erlebten einen unterhaltsamen Nachmittag – trotz eines eigenartig unterlegenen Gegners.
 
Gerade einmal 16 Minuten und 44 Sekunden waren gespielt, als sich der Krefelder EV aufgegeben hatte. Zweimal hatte da bereits Verteidiger Kyle Klubertanz von der präzisen Vorarbeit Patrick Reimers profitiert (3. und 6. Minute), von Yasin Ehliz' Schienbeinschoner war ein harter Pass von Kurtis Foster ins Tor geprallt und zum Schluss vollendete Dave Steckel einen über das gesamte Eis aufgefächerten Angriff (17.). Es war das letzte Gegentor für den schuldlosen Patrick Klein.

Der Torhüterwechsel aber machte die Krefelder auch nicht schneller, weder körperlich noch gedanklich. Schon im ersten Wechsel schnürte Nürnbergs Paradereihe die Pinguine vor dem eigenen Tor ein, im zweiten Wechsel musste dann auch Tomas Duba den Puck aus dem Tor holen. Brandon Segal war von Sasa Martinovic auf die Reise geschickt worden, der bisher nicht Schussglück verfolgte Kanadier vollendete trocken ins Toreck (23.). Mit dem 5:0 stellten die Ice Tigers ernsthafte Offensivbemühungen vorerst ein, weshalb auch der Krefelder EV DEL-Potenzial nachweisen durfte. Kyle Sonnenburg verkürzte auf 1:5 (25.) und weil die Ice Tigers zuweilen arg lässig verteidigten, traute sich das Trainerduo erst nach dem 6:1 durch Dany Heatley (41./Power-Play) den Torhüter zu wechseln.
 
Ob der vermeintlich beruhigenden Führung kam Philip Lehr zu seinen ersten Minuten in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Bis dahin war Andreas Jenike der einzige Schlussmann der Liga, der ohne Verschnaufpause durch die Saison gejagt wurde, mit dem Wechsel motivierten die Ice Tigers zunächst einmal aber nur die Gäste. Scott Valentine (44.) und der völlig alleingelassene Mike Collins (47.) bescherten Lehr einen unerfreulichen Einstand. Wirklich spannend aber wurde es nicht mehr.

Tore: 1:0 Klubertanz (2:37), 2:0 Klubertanz (5:31), 3:0 Ehliz (8:07), 4:0 Steckel (16:44), 5:0 Segal (22:07), 5:1 Sonnenburg (24:04), 6:1 Heatley (40:58), 6:2 Valentine (43:56), 6:3 Collins (46:03).

Schiedsrichter: Brüggemann/Eichmann (Iserlohn/Bern)

Strafminuten: Nürnberg 8 - Krefeld 10.

Zuschauer: 4432

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