"Ich habe gut trainiert": Werner will ins Club-Team

16.11.2017, 10:14 Uhr

© Foto: Sportfoto Zink

Als der 1. FC Nürnberg nach dem Achillessehnenriss von Sebastian Kerk Ende September nach einem Ersatz fahndete und beim Bundesligaaufsteiger VfB Stuttgart fündig wurde, ging die Ausleihe von Tobias Werner schnell über die Bühne. "Ich bin gut reingekommen und vernünftig gestartet", blickt der 32-Jährige auf seine Anfangsphase im Club-Trikot zurück. Werner interpretierte die Rolle auf der Außenbahn schnörkelloser, aber weniger trickreich als Kerk, knüpfte jedoch an die Vorbereiterqualitäten des Verletzten an. Beim 6:1-Sieg in Duisburg gelangen ihm zwei Torvorlagen.

"Seitdem bin ich ein bisschen hinten dran"

Nach drei Startelfnominierungen zeigte die Leistungskurve des ehemaligen Bundesligaspielers (127 Einsätze, 24 Tore) jedoch nach unten. "Ich bin in ein kleines Loch gefallen", gesteht Werner, der auch mit muskulären Problemen zu kämpfen hatte und darüber hinaus unter einer Systemumstellung auf zwei zentrale Angreifer zu leiden hat. "Der Trainer hat den Stürmern eine Chance gegeben und sie haben sie auch vernünftig genutzt. Seitdem bin ich ein bisschen hinten dran", sagt der gebürtige Geraer.

Nach zwölf Jahren als Profi hat der dreifache Familienvater längst aufgehört, sich von Leistungsschwankungen verunsichern zu lassen: "Es ist fast unmöglich, immer die Form zu halten. Es gibt nur ganz wenige Spieler wie Robben oder Ribéry, denen das gelingt." Zu kritisch will er sich deshalb auch nicht beurteilen lassen: "Ich brauche mir jetzt nicht einzureden, dass ich scheiße gespielt habe. Es gibt eben ab und zu mal schlechte Phasen. Ich blicke lieber nach vorne."

Und da sieht er "nach zwei Niederlagen am Stück eine enorm wichtige Phase" auf sich und das Team zukommen. Zweimal ist Werner bereits in die Bundesliga aufgestiegen: "Dieses Jahr haben viele Teams eine Chance, und wir wollen am Ende dabei sein." Den einen Schlüssel, eine erfolgreiche Saison zu spielen, gibt es seiner Meinung jedoch nicht: "Es spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Wir müssen als Team zusammenhalten, die Schwächephase gut überstehen." Von der individuellen Qualität her sieht Werner "wenige Mannschaften, die besser sind als wir".

Neben Qualität spielte bei seinen Aufstiegen auch eine außergewöhnliche Konstanz eine entscheidende Rolle, wenngleich er mit dem VfB Stuttgart vergangene Saison auch einmal zwei, mit Augsburg "sogar vier Spiele am Stück verloren" habe. "Aber das soll mit dem Club auf gar keinen Fall passieren. Eine große Formkrise darf man sich in der Zweiten Liga nicht leisten."

"Wenn meine Chance kommt, ..."

Am Samstag gastiert der überraschend starke und auf Platz zwei rangierende Zweitliga-Aufsteiger Holstein Kiel in Nürnberg. Kein Kontrahent mit einschüchternder Note: "Mitspielende Mannschaften liegen uns vielleicht sogar ein bisschen mehr." Und mitspielen will auch er bald wieder: "Ich habe gut trainiert, jede Einheit und auch das Testspiel absolviert. Ich bin in keiner schlechten Verfassung. Wenn meine Chance kommt, muss ich sie nutzen."

6 Kommentare