Ilir Azemi ist Sukalos "Neuzugang"

22.4.2014, 05:54 Uhr
Ilir Azemi ist Sukalos

© Sportfoto Zink

265 Zweitligaspiele hat Goran Sukalo auf dem Buckel, 42 Tore hat er geschossen und geköpft, er trug das Trikot der slowenischen Nationalmannschaft. Nach dem Abstieg mit dem MSV Duisburg lotste ihn Sportchef Rouven Schröder gemeinsam mit Daniel Brosinski nach Fürth. „Ist doch klar, dass du Spieler wie Sukalo oder Sparv nicht bekommst, wenn du ihnen erzählst, dass du am Saisonende auf Platz 14 eintrudeln willst“, hatte Schröder in der Hinrunde einmal gesagt. Und auch klar ist, dass ein Spieler mit dieser Erfahrung kein Profi ist, der nur zuschaut, wenn ihm etwas missfällt.

Das zeigte er wieder eindrucksvoll beim 2:2 in Paderborn: Er gewann Zweikämpfe, verbuchte aber auch die meisten Flanken, Pässe und Torschüsse seines Teams (siehe Spielstatistik). Er wies Schiedsrichter Manuel Gräfe auf seine vielen Fehlentscheidungen hin und verschaffte sich beim Gegner verbal und physisch Respekt. Er ließ sich dennoch nicht fallen, als er im Strafraum elfmeterwürdig attackiert wurde. „Ich wollte Fair Play machen“, erklärt der Slowene es in seinem hart akzentuierten Deutsch.

Obwohl er wegen eines Kreuzbandanrisses vier Monate fehlte, ist es auch seine Mentalität, die diese Mannschaft auszeichnet. „Wir sind schon 15, 16 Mal in dieser Saison nach einem Rückstand zurückgekommen. Jetzt müssen wir nur noch drei große Schritte machen, dreimal Vollgas geben, dann sind wir am Ziel.“

Zurückgekommen ist auch Ilir Azemi, dessen Lauf mit neun Toren in diesem Jahr schon fast unheimlich ist. Über ihn sagt Sukalo etwas Bemerkenswertes: „In der Vorrunde, als wir dreimal verloren haben, habe ich gesagt: Wir brauchen einen Knipser, der zehn Tore macht. Jetzt haben wir Illi bekommen.“

Bei dem Kosovaren gleichen sich Spieltag für Spieltag die Bilder nach Schlusspfiff. Mit einem Grinsen über beide Ohren und nacktem Oberkörper, weil er das Hemd einem Fan geschenkt hat, tritt er vor die Presse und soll erklären, was kaum erklärbar ist. Regelmäßig bemüht er die Floskel, dass er sich freue, mit seinen Toren der Mannschaft geholfen zu haben, denn was nütze ein Tor bei einer Niederlage?

Viel schöner ist da der Aberglaube mit seinen Schuhen. Das neue quietschbunte Paar habe er in diesem Jahr erst eingeweiht – und seither treffe er. „Hoffentlich halten die noch recht lange“, scherzt er vor der Umkleidekabine, „ich habe sie gleich nach dem Spiel in den Tresor gestellt.“ Fakt ist, dass er seine mentale Stärke auch aus dem Glauben zieht. Für seine Facebook-Seite fotografierte er sich im Gebetsraum einer Moschee, „mich nur bei einem bedanken“, schrieb er dazu.

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