Im Erlanger Hochhaus hoch und runter

4.7.2015, 12:00 Uhr
Im Erlanger Hochhaus hoch und runter

© Rainer Windhorst

Rund 30 Mal will er zwischen 10.30 Uhr und zirka 16 Uhr die 461 Stufen im Treppenhaus bezwingen – das macht hoch und runter fast 30 000 (!) Treppenschritte und einen zu bewältigenden Höhenunterschied von hoch und runter zusammen elf Kilometern.

Warum tut man sich so etwas an? „Treppenlaufen ist mein Ding“, sagt Geiger. „Für mich ist das eine spirituelle Erfahrung. Im Treppenhaus ist man meist alleine – und ich liebe die Einsamkeit“, erzählt der 55-Jährige. Seine Begeisterung an dem doch recht ungewöhnlichen Hobby ist dabei zu spüren.

„Und außerdem laufe ich für einen guten Zweck“, sagt Geiger nicht ohne Stolz in der Stimme. Immerhin hat sich der Verein „Sternstunden“ des Bayerischen Rundfunks angekündigt, um Geiger vor Ort am Langen Johann beim Spendensammeln zu unterstützen. Das wird auch nötig sein, denn wenn Hermann Geiger erst einmal loslegt, dann gibt es kein Zögern und Zurück mehr.

Seit acht Jahren hat er sich dem Treppensteigen verschrieben, und auch schon mehrfach am weltberühmten Spitzhaustreppenlauf in Radebeul bei Dresden teilgenommen. Hier erklimmt man innerhalb von 24 Stunden mit 8848 Metern genau die Höhe des Mount Everest – und läuft sie auch wieder hinunter. Zu schaffen ist das natürlich nur mit viel Training, mit viel Treppensteigen.

Doch auch gemessen an solchen Maßstäben wird der Benefizlauf im Langen Johann alles andere als ein geruhsamer Spaziergang – und Hermann Geiger freut sich schon auf die Strapazen:

„Es ist einfach ein überwältigendes Gefühl, wenn man durch die eigene große Anstrengung anderen Menschen, vor allem aber Kindern, in Not helfen kann“, sagt der gläubige Christ.

Der erste dokumentierte Treppenlauf-Wettkampf mit Zeitnahme wurde übrigens im Jahre 1905 auf dem Eiffelturm in Paris ausgetragen. Fast so schön ist auch der Lange Johann.

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