In Fürth beginnt die Zeit der Durchhalteparolen

23.1.2013, 06:21 Uhr
Mergim Mavraj will Fürth nicht im Regen stehen lassen. Er versucht derzeit, seinen Mitspielern Optimismus einzuimpfen.

© Sport-/Pressefoto Wolfgang Zink / WoZi Mergim Mavraj will Fürth nicht im Regen stehen lassen. Er versucht derzeit, seinen Mitspielern Optimismus einzuimpfen.

Fußball in Fürth, das war auch gestern Morgen kein Sport für draußen. „Man friert wenigstens nicht“, versuchte Mergim Mavraj der Übungseinheit in der ehemaligen Tennishalle der Spielvereinigung etwas Positives abzugewinnen.

Damit machte der am vergangenen Samstag wegen einer Gelb-Roten Karte gesperrte Kleeblatt-Kapitän da weiter, wo seine auf merkwürdige Weise erleichterten Kollegen nach dem 0:2 bei Bayern München aufgehört hatten. „Wir dürfen nicht immer negativ denken, sondern müssen sehen wie groß unsere Chancen sind“, meint Mavraj. „Es ist noch nicht vorbei.“ Weil inzwischen auch beim Kleeblatt regelmäßig T-Shirts auf den Markt geworfen werden, wenn es richtig emotional werden soll, gibt es seit kurzem das Hemd zur Durchhalteparole. Darauf steht: „Jetzt erst recht!“

Damit aus dem neuesten Coup der Fürther Werbeabteilung ein Verkaufsschlager wird, sollte die Spielvereinigung im zehnten Anlauf endlich ihr erstes Heimspiel gewinnen. Andernfalls droht selbst der Relegationsplatz langsam aber sicher in unerreichbare Ferne zu rücken.

Warten auf Prib und Djurdjic

„Es wird immer enger. Von daher steigt logischerweise die Bedeutung der Spiele“, konstatiert Trainer Mike Büskens. Falls er den Druck spürt, lässt sich der 44-Jährige das nicht anmerken. Büskens wirkt schon seit Wochen so gelassen, als stünde seine Mannschaft in der Tabelle auf einem sicheren Mittelfeldplatz. Ganz offensichtlich will sich beim inzwischen alleinigen Schlusslicht der Bundesliga niemand verrückt machen lassen.

Innenverteidiger Mavraj (26) wird gegen Mainz aller Voraussicht nach in die Startelf der Hausherren zurückkehren. Und zwar an die Seite von Thomas Kleine (35). Zum gegenwärtigen Zeitpunkt spricht wenig dafür, dass Büskens den Mavraj-Stellvertreter Lasse Sobiech (21) ohne Not einem seiner Führungsspieler im Abwehrzentrum vorzieht. Die Sorgen im Angriff, der in München nur auf dem Papier existierte, sind ja noch wesentlich größer.



Die beiden Hoffnungsträger, Nikola Djurdjic und Edgar Prib, trabten gestern als einzige Fürther im Freien herum. Sowohl der serbische Stürmer (Stirnhöhlenvereiterung) als auch der Mittelfeldspieler (Zerrung) hatten die Niederlage beim FC Bayern nur als Zuschauer erlebt. Während er hinsichtlich der Einsatzfähigkeit des ebenfalls verletzten Linksverteidigers Heinrich Schmidtgal (Reizung der Patellasehne) schwarz sehe, so Büskens, erwarte er, dass Prib und Djurdjic rechtzeitig genesen.

So oder so, Mergim Mavraj besteht darauf, dass das Glas der Fürther noch immer halb voll ist, statt halb leer. „Am Ende der Saison werden die Leute verwundert sein.“ Auf die Frage, ob er noch Geld auf den Ligaverbleib des Kleeblatts setzen würde, antwortet der Deutsch-Albaner spontan mit ja, um nach kurzer Bedenkzeit eine kleine Einschränkung nachzuschieben. „Es muss ja kein Vermögen sein.“

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